Eigene Ressourcen entdecken

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Referentin vor Studium generale Banner

Die Gesundheitspsychologin Katharina Hums sprach im Studium generale über Ressourcen.

Vortrag der Gesundheitspsychologin Prof. Katharina Hums im Studium generale

NÜRTINGEN (hfwu).  Die eigenen Ressourcen erkennen und gezielt fördern, um so gesünder zu leben – darum ging es bei einem Vortrag im Studium generale der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt HfWU in Geislingen (Steige).

Ob soziale und wirtschaftliche Herausforderungen, Informationsflut und Digitalisierung, Klimakrise, politische Unsicherheiten oder persönliche Belastungen – um all dies zu bewältigen sind eigene Ressourcen unabdingbar. Diese Ressourcen schlummern auf verschiedenen Ebenen, wie die Referentin des Studium-generale-Abends, HfWU-Professorin Katharina Hums betonte. Sie sind struktureller, sozialer oder persönlicher Natur.

Die oft gestellte Frage, was Menschen krank mache, sei eigentlich die falsche, so die Gesundheitspsychologin. Besser wäre zu fragen, was die Menschen gesund erhält. Zentral dafür sei ein „Kohärenzgefühl“, die Haltung, die man zur Welt habe. Die wiederum habe damit zu tun, ob man das Gefühl hat, grundsätzlich Zusammenhänge zu verstehen, sie als bewältigbar zu empfinden und schließlich sein Leben als sinnhaft wahrzunehmen.

In jeder Lebensphase kommen unterschiedliche Ressourcen, entsprechend den Herausforderungen des aktuellen Alters, eine besondere Bedeutung zu. „Machen Sie sich bewusst, dass sich Ihre Ressourcen im Laufe der Jahre verändern“, so der Appell der Professorin. Für Kinder sei eine sichere Bindung wichtig, denn sie ist die Basis für emotionale und soziale Kompetenzen. „Für Erwachsene wird die Ressource Zeit immer wichtiger“, ist Hums überzeugt. Bei Älteren ist es der Erhalt der körperlichen Kräfte.

Über ihren ganzen Vortrag bezog die Wissenschaftlerin die Zuhörer immer wieder mit Fragen und kleinen Übungen mit ein. Oft sind es schon unscheinbare Verhaltensänderungen und Experimente, mit den sich kleine neue Ressourcenquellen anzapfen lassen – sei es körperlich, emotional oder im persönlichen Umfeld: Mit der linken Hand die Zähne putzen, ein Lächeln für einen Fremden oder einfach die Dinge um einen herum bewusst für eine Minute bewusst wahrzunehmen. Was höre, sehe, rieche ich im Moment, um so im Hier und Jetzt zu sein und nicht gedankengetrieben im Gestern oder Morgen.

Nach dem Vortrag gab es etliche Fragen aus dem Publikum und eine mit auf den Nachhauseweg: Welche Ressourcen sind zu denen, die die Referentin zum Beginn ihres Vortrags beim Publikum abgefragt hatte, nun neu hinzugekommen?