Brauchen soziale Einrichtungen Marketing?

Veröffentlicht am |

Foto (HfWU/Leuschner): Marketing für soziale Unternehmen. Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt präsentieren die Ergebnisse einer Studie, die für die Caritas durchgeführt wurde.

HfWU-Studierende entwerfen Marketing Konzept für Caritas

NÜRTINGEN. (üke). Soziale Arbeit und soziale Einrichtungen leben vom Ehrenamt. Wie findet man geeignete und motovierte ehrenamtliche Helfer? Vor dieser Frage stehen viele soziale Einrichtungen. Auch die Caritas Fils-Neckar-Alb. Von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) gab es die Antwort.

Marketing heißt der Schlüssel zum Erfolg. Professor Dr. Iris Ramme befasst sich schon lange mit Marketing für Non-Profit Organisationen. Nichts anderes sind soziale Einrichtungen. Die Idee, für die Caritas aktiv zu werden, entstand über ein Projekt, das bereits an der Hochschule läuft. „Nt-Great“ ist ein Integrationsprojekt für internationale Studierende an der HfWU. Damit diese sich leichter in ihrer neuen Umgebung zu Recht finden, arbeiten sie ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen. Einige davon im Tafelladen der Caritas. So entstand der Kontakt zur Hochschule für Wirtschaft und Umwelt und zu Dr. Iris Ramme. Sie betreut ein Projekt Sozialmarketing im Fach Marketingkommunikation im Studiengang Betriebswirtschaft. 

Studierende dieses Faches entwarfen in sechs Präsentationen für die Caritas Lösungen, um leichter ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden. Dabei gingen die Studierenden streng analytisch vor und den Fragen nach, was Ehrenamtliche motiviert, wie man sie rekrutieren kann und wo die Zielgruppen für ehrenamtliche Arbeit liegen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt wie für „normale“ Unternehmen auch bei sozialen Einrichtungen darin, eine Marke zu bilden. Die soziale Idee müsse zu einer „Marke“ Caritas entwickelt werden. Nur so wird die Einrichtung sichtbar, trägt ein unverwechselbares Alleinstellungsmerkmal und kann ihren Bekanntheitsgrad steigern. In einer sogenannten Konkurrenzanalyse nahmen die Studierenden auch andere soziale Dienstleister unter die Lupe. So konnten sie zeigen, wo die Stärken und Schwächen der Caritas liegen. Für das Projekt führten die Studierenden eigene Befragungen durch, sammelten Daten und zogen vorliegende Studien zu Rate. Die Studierenden erklärten ihre Ergebnisse in sechs Präsentationen. Jeweils im Anschluss gab es detaillierte Empfehlungen, wie die Caritas noch erfolgreicher ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen kann. Seitens der Caritas wurde das Projekt von der Leiterin des Caritas Zentrums Esslingen, Helga Rütten, betreut. Neben Dr. Ramme kümmerten sich an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt die Lehrbeauftragten Michal Keller, Andreas Waldner und Anke Schramm um die Arbeit der Studierenden. 

Gerhard Schmücker

Nürtingen, 30.12.2011