Bildung / 80 Studierende nehmen an Unternehmensplanspiel NUCARS X teil Management im Automobilvertrieb: Team- und Networking im Mittelpunkt

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Dass nicht nur die Sieger gewinnen, konnten Studierende aus sechs Ländern beim Unternehmensplanspiel NUCARS X Anfang März an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen (HfWU) erleben. Jedes der zehn Teams musste ein Autohaus managen. Die englische Sprache, interkulturelle Kommunikation und das Agieren im Team standen dabei im Vordergrund.

„Netzwerke bilden“, nennt Professor Dr. Stefan Reindl von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen (HfWU) als einen der zentralen Punkte, den die 80 Studierenden von dem Unternehmensplanspiel NUCARS X mitnehmen sollten. Am Beispiel eines verlustreichen Autohändlers in den Vereinigten Staaten steigen die Studierenden in das Spiel ein. Die Simulation aus dem Hause Toyota zwingt die Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden, Kanada und den Vereinigten Staaten zu überlegen, wie sie das Autohaus wieder in die Gewinnzone bringen. Einen Weiterverkauf sehen die Spielregeln nicht vor. Die Studierenden, allesamt von Business Schools, Colleges und Hochschulen mit einem Schwerpunkt „Automotive Management“, müssen gemeinsam im Team zu ihren Entscheidungen kommen. Von den Öffnungszeiten bis zum Personal und der Ausstattung der Werkstatt finden sich genaue Angaben in den Spielunterlagen. Die Teams sind den Einflüssen des Markts ausgeliefert: Wenn einer der Juroren sinkende Einkommen, höhere Tarifabschlüsse oder eine Klage gegen das Autohaus ankündigt, heißt es richtig entscheiden. Unter realen Bedingungen müssen die Studierenden reagieren.
NUCARS wurde von der Northwood University (Vereinigte Staaten von Amerika) ins Leben gerufen und hatte 1997 seine Premiere unter der Federführung des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule in Geislingen. Das von Toyota entwickelte Unternehmensplanspiel wird zur Qualifizierung des Führungsnachwuchses eingesetzt. An vier Veranstaltungstagen werden die einzelnen Quartale eines Geschäftsjahres simuliert. Den Teilnehmern wird dabei ein hohes Maß an Sprachkenntnissen, Flexibilität und Teamfähigkeit abverlangt. Dieses Spiel gilt in seiner Form weltweit als das renommierteste seiner Art.
Das bestätigt auch der Geislinger Student Benjamin Groß, der bereits zweimal an der Simulation teilgenommen hat. In diesem Jahr ist er in die Rolle des Mitveranstalters geschlüpft: „ Ich finde diese Übungswoche klasse, es ist einfach gigantisch.“ Sich im Team durchzusetzen und zu zeigen, dass man auch etwas zum Teamerfolg beitragen könne, sei für ihn eine der wichtigsten Erfahrungen als Teilnehmer gewesen. In einer Fremdsprache sei dies doppelt schwer. Gemeinsam mit Professor Reindl und weiteren Kommilitonen hat er die Simulation in Geislingen organisiert. Neben dem Planspiel standen auch Exkursionen nach Stuttgart ins Mercedes-Benz Museum und nach München zu BMW auf dem Programm.
Dazwischen wurde hochkonzentriert gearbeitet, Listen verglichen, gerechnet und diskutiert. Alles auf Englisch versteht sich. Am Ende der Woche gab es auch ein Siegerteam, das den Betrieb innerhalb eines Wirtschaftsjahres am besten auf Vordermann gebracht hat. Dabei ging es aber nicht nur um Profitabilität des simulierten Autohausbetriebs. Weitere Prüfsteine waren die Umsetzung der geforderten Herstellerstandards sowie die Kundenzufriedenheit. Doch gewonnen haben alle Teilnehmer und ein feierlicher Abschluss rundet die erlebnisreiche Woche mit dem NUCARS-Award in Bad Überkingen ab.
Die beteiligten Bildungseinrichtungen leisten mit dieser Konzeption einen wesentlichen Beitrag, den stets steigenden Anforderungen der Globalisierung gerecht zu werden. Weshalb für Prof. Dr. Stefan Reindl auch der Kontakt unter den Studierenden so wichtig ist. Der internationale Austausch wird mit den für NUCARS X eigens entwickelten Teilnehmer-Visitenkarten jedenfalls gefördert, so dass auch über die Simulation hinaus für alle Beteiligten „Team- und Networking“ keine Fremdworte bleibt.