Neueste Erkenntnisse und Ideen aus der Forschung wurden anlässlich des 5. Internationalen Netzwerk Pferdewissen am 9. und 10.10.2021 von Studierenden und Dozenten unterschiedlicher Universitäten aus Deutschland und benachbarten Ländern an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen ausgetauscht.
Teil des Netzwerkes sind die HfWU, die Hochschule Osnabrück, die Fachhochschule Südwestfalen, die Hochschule Van Hall Larenstein in den Niederlanden, die Freie Universität Berlin, die Universität Göttingen, die Berner Fachhochschule in der Schweiz und die Freie Universität Bozen.
Am Samstag wurden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Thema Pferd präsentiert und anschließend diskutiert. Fragestellungen waren z. B. der aktuelle Stand der Nachhaltigkeit auf Pferdebetrieben, die Kotmengenerfassung von Pferden bei ad libitum Fütterung, der Vergleich des Trinkverhaltens von Pferden aus einem Wasserbottich und einer Selbsttränke mit Druckzunge, die Genauigkeit der Einschätzung des Gewichts der Pferde durch deren Besitzer, der Stellenwert der Fütterung und Haltung von Arbeitspferden bei der pferdeaffinen Bevölkerung, Rohproteingehalte im Heu, die Auswirkung der Gestaltung von Bewegungsställen auf das Bewegungs- und Spielverhalten bei Stuten und Wallachen, das Thema Pferd und Wolf sowie die Digitalisierung in der Pferdehaltung und deren Auswirkungen auf den Betrieb und das Tierwohl.
Die zuletzt genannten Themen wurden am Nachmittag in Kleingruppen intensiver diskutiert und anschließend gemeinsam eruiert. Sophia Voigtländer-Schnabel und Prof. Dr. Konstanze Krüger beschäftigen sich aktuell mit dem Thema Pferd und Wolf und wie eine Co-Existenz zwischen beiden Spezies gelingen kann.
Die Digitalisierung in der Pferdehaltung wird momentan von Linda Speidel, Melanie Pfeiffer und Prof. Dr. Dirk Winter untersucht. Sie hält ein hohes Einsparpotenzial bei den täglichen Arbeitsabläufen bereit und kann im Bereich der Pferdefütterung zu mehr Tierwohl führen.
Der Abschluss der Netzwerktagung fand am Sonntag auf dem Rappenhof in Leonberg statt, wo Andrea und Timo Knauer ihren innovativen Betrieb vorstellten. Als Beispiel für einen digitalen Pensionspferdebetrieb bot er den Teilnehmern die passende Praxis für das am Samstag Diskutierte. Mit vielen Erkenntnissen und Eindrücken reisten die Teilnehmer am Mittag zurück nach Hause – unter anderem nach Berlin oder in die Niederlande.