27. Tag der Immobilie: Erfahrungen mit E-Business

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"Profis aus der Praxis für den Nachwuchs für die Praxis", nach dieser Tradition verläuft der Tag der Immobilie".

"Profis aus der Praxis für den Nachwuchs für die Praxis", nach dieser Tradition verläuft der Tag der Immobilie".

NÜRTINGEN (AB) Der Buchstabe „E“ erobert die Unternehmen. Wir lernen elektronisch, wir schicken und empfangen elektronische Post und mehr und mehr handeln wir auch elektronisch. Aufgrund dieser Entwicklungen wollte der 27. Tag der Immobilie der Fachhochschule Nürtingen, erste Erfahrungen aus Kommunen und Unternehmen mit E-Business vorstellen.

Business ist unterschiedlich und E-Business ist es auch. Der eine verkauft auf elektronischem Wege, seine Ware, der andere vermietet Wohnungen und wieder ein anderer bietet eine Dienstleistung an. Die elektronische Kooperation von Handwerksbetrieben mit großen Auftraggebern, stellte Andreas Rönnau vor. Der Leiter des Hamburger Projekts „AIR-CRAFT“, das unter anderem gemeinsam mit der Hamburger Handwerkskammer und dem Deutschen Institut für Normung entstand, ist eine E-Business-Plattform für die Gebäudebewirtschaftung. 23 Handwerksbetriebe sind beteiligt, wenn es darum geht für unterschiedliche Gewerke sogenannte Dienstleistungskataloge zu erstellen. Ist die Neonröhre defekt, geht der Auftrag elektronisch an den entsprechenden Handwerker, der für die Reparatur den entsprechenden Katalogpreis abrechnet. Schwierigkeit hierbei, die unterschiedlichen Software-Lösungen der Handwerker zusammenzuführen. Hohe Transparenz könnte das Internet schaffen, was aber wegen der DIN-Lizenzgebühren für standardisierte Lösungen schwierig umzusetzen sei.
Darüber hinaus wurden kommunale Lösungen auf dem Weg zum elektronischen Rathaus vorgestellt. E-Government werde immer wichtiger. Wie Rolf Johannsen von der Stadt Ulm berichtet ist eine breite Akzeptanz der Bürger zu solch elektronischen Diensten vorhanden: Voraussetzung, die Sicherheit ist gewährleistet.
In der Stadt Ulm läuft derzeit das Pilotprojekt „Bürgerkarte“, um der Vision, künftig einen elektronischen Bürgerdienst anzubieten, näher zu kommen. Die Signaturkarte ist dabei der Schlüssel für Dienstleistungen des Rathauses, die von Zuhause aus beansprucht werden können. Voraussetzung für die Nutzung ist die Kompatibilität. Zwar können man auch künftig nicht auf elektronischem Wege heiraten, aber ansonsten gebe es genügend Möglichkeiten.
Möglichkeiten zur Wertschöpfung der Kommunen. So nennt es Andreas Kraft, Leiter des Projekts MediaKomm in Esslingen. Dieser Punkt sei ein wichtiger, denn schließlich müsse sich das elektronische Angebot wirtschaftlich rechnen. Am Beispiel des virtuellen Bauamts erläuterte er gemeinsam mit Veit Botsch vom Frauenhofer Institut Stuttgart, dass Baubewilligungen am PC erteilt werden können, und es nicht erforderlich ist Originale auf Papier zu bannen. Durch elektronische Signaturen und Sicherheitsvorkehrungen gesichert, liegt das Original im Web. „Mit krimineller Energie ist es heute ohnehin leichter ein Papier zu fälschen als dies mit EDV zu vollbringen“, meint Andreas Kraft. Aber zu den Machbarkeiten von E-Business-Lösungen, die juristisch einwandllos akzeptiert würden, geselle sich die an diesem Tag häufig angesprochene Schwierigkeit gemeinsamer Standards. Denn diese werden erforderlich.
Auf der CeBIT 2003 gewann das "Virtuelle Bauamt" der Stadt Esslingen den dritten E-Government-Wettbewerb in der Kategorie Verwaltung-Wirtschaft. MediaKomm Esslingen ist europäischer Vorreiter in Sachen E-Government und elektronischer Signatur. Das Multimedia-Pilotprojekt der Bundesregierung ist das bundesweit größte seiner Art. Ziel ist die Erforschung und Entwicklung von elektronischen Verwaltungsdiensten auch auf Basis der elektronischen Signatur.
22.05.2003, Andreas Bulling