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Vom Wirtschaftsrecht zur Psychologie

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Bis heute eng der HfWU in Geislingen verbunden: Dr. Nikolaj Lunze studierte die Studiengänge Wirtschaftsrecht und Unternehmensführung und ist heute nebenberuflich als Lehrbeauftragter am Geislinger Hochschulstandort tätig.

Die Lehre ist die Passion von Nicolaj Lunze.

35 Jahre Standort Geislingen – Portraitserie: Nikolaj Lunze studierte Wirtschaftsrecht und Unternehmensführung an der HfWU – die Lehre an Hochschulen lässt ihn nicht los

Der erste Blick in den Lebenslauf von Nikolaj Lunze ist beeindruckend. Nach dem Abitur studiert er Wirtschaftsrecht an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Danach folgt der Master in Unternehmensführung, ebenfalls am HfWU-Standort Geislingen. Seine akademische Ausbildung schließt er mit einem Doktortitel der Universität Witten-Herdecke ab: Dr. Nikolaj Lunze, Abschluss mit der Bestnote „summa cum laude“. Als Lehrbeauftragter bleibt er seit 18 Jahren „seiner“ HfWU treu.

Inzwischen arbeitet Lunze, nach einigen anderen Stationen, im Bereich Training & Qualifizierung bei einem Automobilhersteller, forscht im Bereich menschlicher Entscheidungsfindung. Alles sieht nach einem zielstrebigen und strukturierten Bildungs- und Lebensweg aus. Wenn man mit Nikolaj Lunze spricht, erzählt er jedoch ohne Umschweife, dass er sich zunächst etwas planlos für verschiedene Studienfächer interessierte. Die Mischung aus Recht und Wirtschaftswissenschaften rückte nach einem Termin bei der Studienberatung in den Fokus und er wurde auf den Studiengang Wirtschaftsrecht aufmerksam. „Pforzheim oder Geislingen war dann die Frage“, das Rennen machte am Ende die Fünftälerstadt an der Steige. Lunze macht keinen Hehl daraus, dass er während seines Bachelorstudiums nicht nur im Hörsaal aktiv war: „Ich habe das Studentenleben genossen und keine Party ausgelassen“. 

Sein akademischer Ehrgeiz entfaltete sich erst richtig, als Lunze, ebenfalls in Geislingen, den Masterstudiengang Unternehmensführung begann. Vor allem die wirtschaftspsychologischen Fächer hatten es ihm angetan, und schlussendlich beendete er sein Studium als Jahrgangsbester. Als erster Kandidat nahm er an einem Doktorandenprogramm der HfWU mit der Universität Witten-Herdecke teil und sicherte sich den Doktorhut mit einer empirischen Dissertation zur Psychologie menschlicher Entscheidungen. „Der Master war vor allem für meinen weiteren Lebensweg prägend“, sagt Lunze. Nach dem Studium wird er interner Ermittler eines Konzerns und befasst sich weltweit mit Wirtschaftsspionage, Betrug, Bestechung und anderen Fällen. Was immer bleibt, ist die Leidenschaft für Lehre und Forschung. Eine Sammlung an Vorträgen, Lehraufträgen und Veröffentlichungen ziert seinen Lebenslauf. Dies alles geschieht nebenher: „Auch die Promotion lief zunächst neben meinem Fulltime-Job“. Diese harte Tour würde Lunze in der Rückschau niemandem mehr empfehlen. „Das war schon sehr heftig“. Bis heute ist er seiner Doktormutter Professor Dr. Heidemarie Seel an der HfWU dankbar, die ihn immer ermutigte weiterzumachen. „Ohne ihre Unterstützung hätte die nebenberufliche Promotion nicht geklappt“.

Inzwischen widmet er sich beruflich der digitalen Wissensvermittlung. „Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen erleben ebenso eine Transformation“. Präsenzveranstaltungen wurden zunehmend durch digitale Formate und Lehrformen ergänzt oder sogar ersetzt. Die Zukunft ist mindestens hybrid, so Lunze: „Ich denke Grundlagen werden künftig über anschauliche Lernvideos vermittelt. Eine künstliche Intelligenz könnte begleitend die Beantwortung offener Fragen übernehmen. Das angeeignete Basiswissen würde mittels Computersimulation interaktiv geübt und geprüft werden. Die soziale Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden könnte dann wie üblich über Diskussionsforen erfolgen. Der Lehrende ist dann eher Lernbegleiter als Vorbeter von Wissen.

Am liebsten würde Lunze seine Kenntnisse und Erfahrungen in seine nächste berufliche Station mitnehmen: Professor an einer Hochschule. „Die Lehre hat als Hobby begonnen und ist zur Passion geworden. Und was gibt es Besseres als seine Passion zum Beruf zu machen“, beschreibt Lunze seinen Traum. Mit Passion und fundiertem Fachwissen hat er auch einen neuen Master-Studiengang an der HfWU mitentwickelt, Wirtschaftspsychologie & Decision Making. Der HfWU wünscht er zum Geislinger Geburtstag vor allem, dass die Hochschule auf Kurs bleibt. „Weiter so, an den Neuerungen dranbleiben und den Wandel gestalten. So wie ich das sehe, läuft es exzellent an der HfWU in Geislingen“.

 

Geislinger Hochschule wird 35 Jahre alt

Die HfWU feiert am 17. Juni 2023 das 35-jährige Bestehen des Hochschulstandorts in Geislingen. Eine kleine Serie portraitiert Absolventinnen und Absolventen der Geislinger Studiengänge Immobilienwirtschaft, Gesundheits- und Tourismusmanagement, Wirtschaftsrecht, Automobilwirtschaft und Unternehmensführung, die ebenfalls Jubiläum haben.