HfWU testet digitale Lehrformen

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Noch bis zum 20. April ist das Sommersemester an den Hochschulen des Landes wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt. An nahezu allen Hochschulstandorten laufen derzeit die Vorbereitungen, um den Studierenden, falls nötig, mit digitalen Formaten einen erfolgreichen Lehrbetrieb zu ermöglichen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg informieren darüber heute ein einer abgestimmten Presseinformation.

Auch die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) trifft die passenden Vorkehrungen. „Für uns verdichteten sich bereits seit letzter Woche die Anzeichen, dass ein Vorlesungsbetrieb mit der Präsenz der Studierenden ab dem 20. April kaum möglich sein wird. Die Politik signalisiert deutlich, dass auch danach das Infektionsrisiko durch die Covid 19 Pandemie zu hoch sein wird“, so HfWU-Rektor Professor Dr. Andreas Frey. Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe, die sogenannte „Task Force Digitalisierung“, arbeitet bereits seit der Schließung der Hörsäle daran, für möglichst viele Lehrveranstaltungen digitale Lösungen, passend zur HfWU, anzubieten.

Professor Dr. Dirk Stendel, der als Prorektor Lehre die „Task Force“ leitet, sieht die Hochschule auf einem guten Weg. „Unsere Studierenden versorgen wir derzeit mit Lehrmaterialien, damit sie sich auf den eigentlichen Start des Semesters vorbereiten können. Wir stehen auch jetzt auf allen Ebenen in engem Kontakt mit unseren Studierenden“. In dieser Woche starten an der HfWU koordinierte e-learning Testläufe. Für ausgewählte Veranstaltungen über alle Fakultäten hinweg werden verschiedene Software-Werkzeuge verwendet, um die Belastbarkeit der Netze, die Kompatibilität mit verschiedenen Endgeräten und die Handhabung zu prüfen. „Es gibt keine Standardlösung“, so Stendel, zu sehr unterscheiden sich die einzelnen Formate der rund 450 Lehrveranstaltungen des Sommersemesters an der HfWU. Nach dem Testlauf sollen möglichst viele Vorlesungen auch über Fernlehre stattfinden können. „Wenn alles klappt, starten wir Anfang April mit den ersten „online“-Veranstaltungen, deren Zahl dann stufenweise hochgefahren werden soll“.

Bis dahin unterstützt die „Task Force“ massiv die Dozenten und Professoren, untersucht wo es Hürden oder Probleme gibt und reagiert auf die Rückmeldung der Studierenden.

„Wir betreten hier kein Neuland, wir werden aber neue Erfahrungen machen“, so Rektor Frey. „Wir haben im Regelbetrieb bereits in einigen Studiengängen Online-Formate und entsprechendes Knowhow. Aber die HfWU als Ganzes, als Präsenzhochschule mit all ihren Vorteilen, kann man nicht einfach virtualisieren“. Der Start der neuen Vorlesungsformate werde sicherlich nicht ruckfrei über die Bühne gehen. „Dazu brauchen wir die Rückmeldung der Studierenden. Ob die Technik funktioniert, ob alle Studierenden teilnehmen können oder welche Probleme es gibt. Testen heißt auch für uns Lernen“. Was den Verlauf des Semesters angeht ist Frey optimistisch: „Auch wenn wir erst Mitte April mit dem Semester beginnen, bleiben rund 14 Wochen Zeit, um das Sommersemester erfolgreich zu absolvieren“. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt will dies mit einem gestrafften Vorlesungsbetrieb, flankiert mit digitalen Lehrangeboten sicherstellen.