ABGESAGT - Studium generale - Ringseminar: Mensch 1.0 im Zeitalter der digitalen Revolution (2. Termin)

Date and location: 20.10. – 20.10.2022 | 15:45-19:00 | Geislingen/Steige, Ba62 201, Bahnhofstraße | Download event to calendar (iCal .ics)

Referentin: Katrin Esther Lörch-Merkle, M. A.
Termine: 13./20./27. Oktober 2022

Bereits der Topos „digitale Revolution“ verdeutlicht, dass das Zusammenleben der Menschen, also wie wir mit unserer sozialen und materiellen Umwelt interagieren, aber auch das menschliche Selbstverständnis und möglicherweise wir Menschen selbst in fundamentaler Weise verändert wurden.

Mit dem Internet und durch die Implementierung digitaler Technologien ist also nicht nur ein tiefschürfender Eingriff in unsere sozialen Beziehungen verbunden, es wird auch die Frage nach dem Wesen des Menschen neu aufgeworfen.

Dem Phänomen skeptisch gegenüber stehende Autoren gehen davon aus, dass durch das digitale Medium unser Denken, unsere Wahrnehmung, unser Verhalten und unsere Empfindung so einschneidend verändert würden, dass hier regelrecht von einer „Umprogrammierung“ des Menschen (Byung-Chul Han) gesprochen werden müsse, deren Folgen wir heute überhaupt noch nicht abzuschätzen vermögen.

Zwar kann durchaus von einem Paradigmenwechsel gesprochen werden. Doch selbst wenn die immer weiter voranschreitende Digitalisierung dabei als ein solcher verstanden werden kann, so ist damit noch nicht klar, ob sie, gewissermaßen prometheische Fackel, den Irdenmenschen von seinem „Schicksal“ erlösen und zum „homo digitalis“ aufsteigen lassen könnte oder ob damit nicht vielmehr die Büchse der Pandora geöffnet würde, die uns zunehmend orientierungsloser im digitalen Dickicht werden lässt und am Ende womöglich gar ins Verderben stürzt?

Noch bevor wir sinnvoll überlegen können, wie und in welchen Gebieten wir digitale Technologien nutzbringend im Sinne nachhaltiger Entwicklungen einsetzen können, sollten wir uns daher zunächst darüber verständigen, welche Veränderungen für den Menschen damit einhergehen und wie tiefgreifend diese tatsächlich sind.

Wir wollen dies einerseits zunächst ganz „alltagspraktisch“ tun und uns die Frage stellen, wo überall in unserem Alltag  Digitalisierung eine Rolle spielt und welche Bedeutung sie für uns und in unserem Leben hat. Ferner werden wir uns überlegen, inwieweit sie auf unser Selbstverständnis als menschliche Wesen einwirkt und inwieweit sie dergestalt auch Einfluss auf unser Handeln als Personen nimmt.

Denn mit dem Siegeszug der Digitalisierung kommen anthropologische Fragestellungen auf uns zu wie auch die übergeordnete ethische Frage, in was für einer Welt wir künftig miteinander leben wollen. Diese gilt es vorrangig zu beantworten, um erst im Anschluss daran überlegen zu können, inwiefern wir digitale  Technologien für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen möchten und wie die Rahmenbedingungen und eventuelle Regulierungen für einen ethisch verantwortungsvollen Umgang damit beschaffen sein müssten.

  • 1. Termin: 13.10.22
  • 2. Termin: 20.10.22
  • 3. Termin: 27.10.22
    jeweils 15:45-19:00 Uhr

Kurzvita:

  • Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Philosophie nd Katholischen Theologie (Magister-Studiengang), an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
  • Promotionsstipendiatin der DFG und Mitglied im Graduiertenkolleg „Bioethik“ am IZEW der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 10-jährige Lehrerfahrung in Medizin, Biologie und Philosophie (Universität Tübingen), Philosophie (Universität Stuttgart) sowie einer mehrsemestrigen Lehrtätigkeit an der PH Ludwigsburg.

 

Anmeldung: Wir benötigen Ihre Anmeldung bis eine Woche vor Beginn über das Webformular auf der Homepage des Studium generale. Die Platzverabe erfolgt nach Eingang der Anmeldung und Verfügbarkeit.

Mit freundlicher Unterstützung: Referat für Technik und Wirtschaftsethik (rtwe)