Kulturerbe als globale Ressource?

Date and location: 17.10. – 18.10.2017 | 19:00 - 20:30 | Geislingen, Parkstraße 4, Raum PA4 116 | Download event to calendar (iCal .ics)

Zur Inszenierung, Nutzung und Instrumentalisierung von Kultur

Leitung: Prof. Dr. Susanne Gervers, HfWU
Referent: Prof. Dr. Markus Tauschek, Universität Freiburg

Was hat Simon and Garfunkels Welthit „El Condor Pasa“ mit dem Karneval der belgischen Kleinstadt Binche zu tun? Wie hängt der Schutz der Genossenschaftsidee in Deutschland mit den klimatischen Bedingungen und den Auswirkungen auf den Tempelbau in Japan zusammen? Warum bewahren Staaten heute aktiv die vielfältigen Traditionen auf ihrem Staatsgebiet und wie kam die UNESCO überhaupt auf die Idee, neben Schlössern, Kathedralen, Industrieanlagen oder Landschaften mit dem neuen Konzept eines immateriellen Kulturerbes nun auch Bräuche, Feste oder Handwerkstechniken völkerrechtlich unter Schutz zu stellen? Der Vortrag beantwortet diese Fragen aus einer kritischen kulturanthropologischen Perspektive. Es geht dabei um die Frage, wie immaterielles Erbe heute als Ressource für ganz unterschiedliche Zwecke dienen kann: Als Garant für kulturelle Vielfalt und nachhaltige Entwicklung (etwa im Tourismus), als Instrument der Völkerverständigung oder eben als machtvolle politische oder ökonomische Ressource. Dabei zeigt der Vortrag an vielen Beispielen nach, wie das Konzept eines immateriellen Kulturerbes entstand und wie immaterielles Erbe entsteht, inszeniert, genutzt oder mitunter instrumentalisiert wird. Damit sind auch wichtige ethische Probleme angesprochen: Wer hat Zugang zur Ressource „immaterielles Kulturerbe“? Wie sind Nutzungsrechte geregelt? Wer setzt fest, was mit dem Label „Kulturerbe“ versehen und damit als kulturell wertvoll verstanden wird? Und was ist mit all jenen kulturellen Ausdrucksformen, die trotz einer Bewerbung nicht von der UNESCO ausgezeichnet werden?

Prof. Dr. Markus Tauschek ist Geschäftsführender Direktor Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Direktor Zentrum für Populäre Kultur und Musik, Universität Freiburg

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