Leben in Provisorien – oder: auf dem Weg zu einer Kultur der Zurückhaltung

Moderne Gesellschaften betrieben Raumgewinnung und Zeitverkürzung. Sie setzten auf Reichweitenvergrößerung und auf maximale Ausbeutung der Zeit. Dieses Zeitalter geht seinem Ende zu. Es gibt zwar eine Avantgarde, die der Erde ihren Rücken gekehrt hat und ihre Hoffnung auf die Eroberung des Weltraums setzt, aber Milliarden Erde-Verhafteter ist dieser absurde Ausweg verbaut. Der Globus ist nicht weiter globalisierungsfähig. Und die Zerstückelung der Zeit hinterlässt deutliche Spuren einer ‚Radikalen Erschöpfung‘. Wir haben große Mühe, unsere Biografien vor einer andauernden Fragmentierung zu schützen. Müssen wir zurückhaltender, bescheidener, schonender, langsamer und rücksichtsvoller leben? Aber wie soll das gelingen? Existieren historische Vorbilder, die uns bei einer Umkehr unserer Blickrichtung behilflich sein können? Wie sieht ein „Leben in Provisorien“ aus? Auf diese Frage versucht die Veranstaltung Antworten zu finden.

Leitung: Prof. Johannes Junker Studiendekan Theatertherapie, Senatsbeauftragter für Ethik, Prof. Dipl. Theologe, Dipl. Dramatherapeut


19:00: Grußwort und Einführung
Prof. Johannes Junker, HfWU

19:10: Fachimpuls: "Leben in Provisorien – oder: auf dem Weg zu einer Kultur der Zurückhaltung"
Prof. Dr. Jean-Pierre Wils, Radboud Universität Nijmegen (Niederlande)

19:40: Impuls
Studierende der Awareness-Gruppe der HfWU

20:00: Paneldiskussion
Moderation Prof. Johannes Junker, HfWU

20:30: Diskussion mit Teilnehmer*innen
Moderation Prof. Johannes Junker, HfWU

20:55: Abschluss und Dank
Prof. Johannes Junker, HfWU

Kurzvita Prof. Dr. Jean-Pierre Wils
Prof. Dr. Jean-Pierre Wils (1957 Belgien), Ordinarius für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie an der Radboud Universität Nijmegen (NL). Studium der Philosophie und Theologie in Leuven (B) und Tübingen. Promotion „Subjektivität und Sittlichkeit“ (1987), Habilitation „Ästhetische Güte“ (1990) an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Stiftungsprofessor für Philosophie an der Universität Ulm (1992), Werner Heisenberg Stipendiat DFG (1993 – 1996). Zahlreiche Publikationen zu Fundamentalethik und zu angewandter Ethik. Zuletzt erschienen: Das Nachleben der Toten. Philosophie auf der Grenze (Mentis 2019).

 

Über die Awareness Hochschulgruppe:

Awareness bedeutet übersetzt in etwa: Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Gewahrsein.
Die Awareness Hochschulgruppe hat sich gegründet, um Diskriminierung aufzuzeigen, zu kritisieren und zu bekämpfen und damit ein Bewusstsein für diese Missstände zu schaffen.
Themen der Awareness-Hochschulgruppe:
Das Trainieren von diskriminierungskritischem/-sensiblem Denken und Handeln, Diskriminierungsformen wie Rassismus, Klassismus, Ableismus, Sexismus. Aber auch Klimakatastrophe, Antikapitalismus, Meinungs- und Pressefreiheit, Antifaschismus, Veganismus, Kritik an Militarisierung und mehr. Die Gruppe leistet Aufklärungsarbeit, organisiert Veranstaltungen wie Filmabende oder Vorträge und arbeitet mit den Diversitätsbeauftragten der Hochschule zusammen.

 

Anmeldung:

Wir benötigen Ihre Anmeldung bis drei Tage vor Veranstaltung über das Webformular auf der Homepage des Studium generale.
 

Mit freundlicher Unterstützung: Referat für Technik und Wirtschaftsethik (rtwe).