Pilotprojekt: Umsetzung Moor in der Flur "See" Bad Dürrheim - Teil A Management und Monitoring

Natürliche Moore und Moorböden speichern weltweit doppelt so viel Kohlenstoff, wie alle Wälder dieser Erde zusammen. Sind Moore jedoch gestört, dann werden sie zu Treibhausgasemittenten. Weltweit emittieren dränierte Moore pro Jahr etwa 2 Gigatonnen CO2, das entspricht ca. 6 % der globalen anthropogenen CO2-Emissionen. Daher kommt der Wiederherstellung intakter Moore große Bedeutung zu.

Ziel der Bundesregierung bis 2050 ist es, die von Deutschland verursachten Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Für Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen besteht die Möglichkeit ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren, indem sie in freiwillige Klimaschutzprojekte investieren. Die Volksbank eG – Die Gestalterbank hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen ein Konzept erarbeitet, bei welchem regionale Klimaschutzprojekte im Geschäftsbereich der Volksbank mit Hilfe des Verkaufs zertifizierter Bescheinigungen umgesetzt werden. Im Fokus steht zunächst die Renaturierung von Mooren. Im Zuge des Vorgängerprojektes wurde ein Flächenpool erarbeitet, aus welchem nun ein erstes Moor ausgewählt wurde. Bei dem überplanten Moor im Projektgebiet Bad Dürrheimer Seen handelt es sich um ein Niedermoor südlich der Stadt Bad Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis. Das gesamte Moor umfasst eine Fläche von 19,3 ha. Der bis zu 240 cm mächtige Torfkörper wird von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogen. Diese Gräben dienten in früheren Zeiten dazu das Moor nutzbar zu machen. Das bisher gespeicherte CO2 wird auf diese Weise freigesetzt und wirkt sich negativ auf das Klima aus. Ziel der Renaturierung ist es daher, den gestörten Torfkörper möglichst großflächig wiederzuvernässen und so die negative Klimawirkung zu minimieren. Die Entwässerungsleistung von tiefen Gräben ist deutlich größer, als von weniger tiefen Gräben. Lediglich die entwässerte Fläche setzt aktuell Treibhausgase frei. Um die Klimawirkung des Moores zu minimieren, muss die Entwässerung unterbunden werden. Für das Moor bei Bad Dürrheim ist der Einbau von holzarmierten Torfbauwerken geplant, die in die Entwässerungsgräben eingebaut werden. Es handelt sich dabei um Holzspundwände, die mit Torf überwallt werden. Im dauerhaft nassen Milieu beginnt das Holz zu quellen und die Dichtigkeit und Stabilität der Sperre erhöht sich. Durch die dargestellten Wiedervernässungsplanungen werden insgesamt 5,54 ha Fläche hydrologisch stabilisiert.

Angaben zum Projekt:

 

Projektleitung HfWU:

Prof. Dr. Markus Röhl

Projektbearbeitung HfWU :

M.Sc. Katrin Reckziegel

 

Projektlaufzeit:

01.09.2021-31.12.2025

Förderung:

Volksbank eG - Die Gestalterbank