Vogelschutz mit Streuobst

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-  EU prämiert Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen“, Hochschule evaluierte Projekt   -

NÜRTINGEN. (hfwu) Die EU-Kommission hat das Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen“ mit einem Preis ausgezeichnet. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) hatte das im vergangenen Jahr abgeschlossene Projekt evaluiert.

Das Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen“ ist europaweit eines der besten von insgesamt 63 sogenannten „Life+ Projekten“. Das Projekt förderte den Erhalt und die Entwicklung von Streuobstgebieten am Albtrauf und im mittleren Remstal. Durch verschiedene Maßnahmen sollen diese Gebiete langfristig als Lebensraum für geschützte Vogelarten erhalten werden. Konkret wurde etwa der Baumschnitt unterstützt, um so die Streuobstbäume zu revitalisieren oder Intensivobstanlagen umgewandelt in Baumbestände mit weitem Pflanzabstand. Zum Programm gehörte zudem, naturschutzorientierte Pflegekonzepte zu erstellen und umzusetzen.

Die HfWU hat diese Maßnahmen evaluiert. Aufgabe der Begleitung des Projekts war es zu überprüfen, ob die Maßnahmen die Lebensraumqualität der in Streuobstwiesen lebenden geschützten Vogelarten verbessern und ob die Ziele des Life+ Projektes erreicht wurden. Die Evaluierung hat z.B. gezeigt, dass sich bei ausbeliebender Baumpflege die Qualität als Lebensraum für die Vogelarten schneller verschlechtert. An der HfWU wurde das Evaluierungs-Projekt von Prof. Dr. Roman Lenz geleitet. Am Life+ Projekt waren darüber hinaus die „Arbeitsgemeinschaft Streuobst“ mit Prof. Dr. Konrad Reidl (Institut für Umweltplanung) und Prof. Dr. Christian Küpfer (Büro StadtLandFluss) beteiligt. Die Arbeitsgemeinschaft hat unter anderem das naturschutzfachliche Leitbild für das Projekt entwickelt.

Von dem Projekt, das von der Europäischen Union zur Hälfte mitfinanziert wurde, profitierten gefährdete Vogelarten wie Halsbandschnäpper, Wendehals, Neuntöter, Grauspecht und Rotkopfwürger sowie deren Lebensräume und auch die beteiligten Kommunen und Bewirtschafter der Streuobstwiesen. Finanziell beteiligt haben sich an dem Naturschutzprojekt neben der EU unter anderem das Regierungspräsidium Stuttgart, die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg, das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) und rund 40 Gemeinden aus dem Projektgebiet. Insgesamt wurden mehr als fünf Millionen Euro für den Erhalt der Streuobstwiesen eingesetzt.