Verantwortung übernehmen studieren – "Zukunftstag" an der HfWU

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Die als Wordcloud dargestellten Antworten von mehreren hunderte Studierenden auf die Frage: „Warum ist der Klimawandel so schwierig in den Griff zu bekommen?“ – eine der interaktiven Aktionen des Zukunftstags.

„Eine beeindruckende Erfahrung“: Jyothi Lakshmanan Velumani nahm wie weitere rund 350 Erstsemester am „Zukunftstag“ der HfWU teil.

- „Zukunftstag“ für die Erstsemester; spielerische Einführung in Themen Nachhaltigkeit und verant-wortliche Zukunftsgestaltung -

NÜRTINGEN (hfwu). Das Themenfeld nachhaltige Entwicklung gehört seit langem zum Selbstverständnis der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Der „Zukunftstag“ fördert dem entsprechend bereits in der ersten Woche des Studiums das Nachhaltigkeitsbewusstsein aller Studierenden. Dabei ist das Engagement der Ersties selbst gefragt. Denn beim „Zukunftstag“ stehen nicht spezielle Vorlesungen oder Seminare im Mittelpunkt, sondern neue Formate der Interaktion.

Action Research nennt sich eines dieser Formate. Es macht praxisnah Handlungsoptionen in einem bestimmten Themenfeld erfahrbar. Anwendung fand es beim online Klimaplanspiel Climate Interactive. Am Donnerstagvormittag nahmen an der HfWU über 350 Erstsemester dran teil. Das weltweit etablierte Rollenspiel simuliert eine UN-Klimaverhandlung. Der Ansatz basiert auf der Erfahrung, dass es nur bedingt auf die Einstellung und das Verhalten wirkt, wenn Forschungsergebnisse lediglich präsentiert werden. Das Klimaplanspiel dagegen zielt auf eine nachhaltige Wirkung, indem es den Teilnehmenden ermöglicht, ihre eigenen Ansichten zu äußern, ihre eigenen Vorschläge zu ergründen und für sich selbst zu lernen. Zeitgleich wurde so in zehn verschiedenen Teams verhandelt und debattiert, aufgeteilt in acht deutsch- und zwei englischsprachige Gruppen für die internationalen Studierenden.

Zuvor hatte der HfWU-Prorektor Prof. Dr. Markus Mändle die Studierenden begrüßt und Prof. Dr. Christian Arndt in das Thema Klimawissenschaften eingeführt. „Die HfWU verfolgt eine Mission: Bildung für Verantwortung. Dies bedeutet, dass es uns nicht nur wichtig ist, Ihnen Fachkompetenzen in verschiedenen Disziplinen zu vermitteln“, so Mändle an die Adresse der Studierenden. „Wir möchten unsere Studierenden auch darin bestärken, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten verantwortungsvoll einzusetzen, verantwortungsvoll in ihrem wirtschaftlichen Handeln, verantwortungsvoll gegenüber der Umwelt und verantwortungsvoll gegenüber den Fragen unserer Gesellschaft.“

Am Nachmittag ging es interaktiv weiter. Bei einer Start-up-Simulation ging es darum, neuartige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die positive Effekte auf die Umwelt und die Gesellschaft haben. „Die Bundestagswahl hat uns gezeigt, wie sehr den jungen Wählern die Zukunft am Herzen liegt. Ein Teil orientiert sich ökonomisch und ein Teil ökologisch“, erklärt Prof. Dr. Christian Arndt, der an der HfWU das Zentrums für nachhaltige Entwicklung (ZNE) leitet. „Wir wollen unsere Studierenden darin unterstützen, Fach- und Wirtschaftskompetenzen verknüpfen zu können. Der Zukunftstag ist für jeden Studierenden der Start in ein Studium bei dem man lernt, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen,“ so Arndt.

Das ganztägige, virtuell durchgeführte Programm richtet sich in erster Line an Bachelorstudierende im ersten Semester, aber auch die Masterstudierenden im zweiten Semester. Mit dabei waren rund zwanzig Studiengänge aus allen vier Fakultäten der Hochschule. Als freiwillige Helfer sorgten 30 Spielleiterinnen und Spielleiter, Professoren wie Mitarbeiter, für einen reibungslosen Ablauf.

„Wenn heute nichts getan wird, werden wir das umso mehr künftig bereuen, denn der Klimawandel ist ja jetzt schon da“, ist Jyothi Lakshmanan Velumani überzeugt. Für Velumani, der im MBA-Studiengang International Management studiert, war der HfWU-Zukuntstag eine beeindruckende Erfahrung, in der Interaktion mit den anderen Studierenden herauszufinden, wie man selbst konkret zu einem Wandel beitragen kann.