Syrische Architekturstudierende untersuchen die Neuffener Straße

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Die Studierenden erkunden ihr Planungsgebiet in Nürtingen.

NÜRTINGEN. (hfwu) 27 Studierende und fünf Professoren der syrischen Universitäten Damaskus und Aleppo sind zurzeit zu Gast an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Die Gäste besuchen den Studiengang Stadtplanung im Rahmen des deutsch-arabischen Hochschulaustauschs. Das Programm wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD gefördert.

Gemeinsam mit Nürtinger Studierenden nehmen die angehenden Architekten und Stadtplaner in den nächsten Tagen die Neuffener Straße unter die Lupe. Wie präsentiert sich die Stadt für Besucher, die sich aus dieser Richtung dem Zentrum nähern? Welcher räumliche Eindruck entsteht? Könnte die Einfahrt nach Nürtingen nicht spannender sein? Nach einer ersten Analyse sollen die künftigen Planerinnen und Planer Vorschläge ausarbeiten, wie sich der Raumeindruck und die Nutzung entlang der Neuffener Straße verbessern lassen. Die Ergebnisse werden am 18. September im Neubau der HfWU präsentiert.

Die verschiedenen Planungskulturen werden sicherlich wieder ungewöhnliche Ergebnisse hervorbringen. Die Geisteswelt der altehrwürdigen Millionenstädte Damaskus und Aleppo trifft auf gut schwäbischen Pragmatismus. Die gesamte Gruppe wird auch eine Fachexkursion in Richtung Südwesten machen. Die Themen sind der innovativer Städtebau in Freiburg, ein kritischer Blick auf die Stadtplanung in Villingen-Schwennigen sowie ein Besuch des Vitra Designmuseum in Weil am Rhein. Neben den Fachthemen wird es aber auch einen Ausflug in den Schwarzwald mit Bootsfahrt auf dem Titisee geben, denn ein bisschen „klassisches Deutschland“ muss schon dabei sein.

Die Begegnung ist ein Gegenbesuch von syrischer Seite. Eine Exkursionsgruppe des Studiengangs Stadtplanung war im März diesen Jahres nach Damaskus gereist. Der Austausch findet im Rahmen des „Deutsch-Arabisch/Iranischen Hochschuldialogs“ statt, der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert wird. Ziel dieses Programms ist zum einen die Förderung des kulturellen Austauschs, zum anderen der Aufbau langfristiger Kooperationen mit Hochschulen der arabischen Welt. Zentrales Thema des dreijährigen Projektes, das von Professor Siegfried Gaß geleitet wird, ist der Vergleich der orientalischen mit der der europäischen Stadt.