Staat steuert gegen die Krise - LBBW-Chefvolkswirt Dr. Peter Merk an HfWU

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NÜRTINGEN (pm) Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spüren viele, auch im Südwesten. Der Chefvolkswirt der LBBW, Dr. Peter Merk, versprühte in seinem Vortrag an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) jedoch Hoffnung, dass die staatlichen Programme helfen, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Eine Analyse der Wirtschaftskrise und einen Ausblick wagte der Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Dr. Peter Merk, in seinem Vortrag vor etwa 150 Studierenden und interessierten Bürgern an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen (HfWU). Falsche Anreizstrukturen bei den Akteuren in der Finanzwirtschaft sowie unpassende Regelwerke erkannte der langjährige Lehrbeauftragte im Studiengang Volkswirtschaft als  wesentlichen Ursachen für die Finanzkrise. Die daraus resultierenden Risiken und möglichen Konsequenzen für die Finanz- und Realwirtschaft seien von der Finanzaufsicht entweder nicht erkannt oder geduldet worden. Spätestens seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers wurde die Krise einzelner Banken zur Systemkrise. Verstärkt haben dies noch finanzaufsichts- und bilanzrechtliche Regelungen, welche die Erfordernisse an die Eigenkapitalausstattung der Banken erhöhten. Seither können sich die Banken nur zu extrem hohen Kosten refinanzieren und müssen daher ihre Kreditvergabe massiv einschränken. Die Realwirtschaft ist daraufhin eingebrochen. Bankenrettungsaktionen in einem bisher nie gekannten Ausmaß versuchen, die Funktionsfähigkeit des Bankensektors wieder herzustellen. Hinzu kommen staatliche Konjunkturprogramme, um die Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu begrenzen. Damit stehe zwar eine deutliche Zunahme der Staatsverschuldung für die Zukunft fest. Doch die Wirtschaft könne nach Meinung von Dr. Peter Merk damit wieder auf Wachstumskurs kommen.