Man mag darüber schmunzeln: Wenn normalerweise an Hochschulen Sachspenden gehen, sind dies in der Regel Laboreinrichtungen, Messstände oder andere Ausstattungen. Skelette von Nutztieren tauchen eher selten in den Spendenlisten auf. Gleichwohl hat das Pferdeskelett für den Studiengang Pferdewirtschaft einen hohen Wert: „Wir brauchen solche anschaulichen Ausstellungsstücke für unsere praxisorientierte Lehre“, betont Professor Dr. Dirk Winter. „Müssten wir dieses Exponat beschaffen, würde uns das einige tausend Euros kosten. Geld, das wir nun an anderer Stelle in die Lehre stecken können“.
Ursprünglich stand das Skelett des englischen Vollblüters in Freiburg. In der dortigen Hufbeschlags- und Lehrschmiede diente es Ausbildungszwecken. Dr. Christoph Seeh, der Leiter des Pferdegesundheitsdienstes, fädelte den Transfer des Skeletts an die HfWU ein. Seeh unterstützt gemeinsam mit seinem Dr. Klaus Bannzhaf die Hochschule als Lehrbeauftragter. „Wir helfen der Hochschule nicht nur mit toten Knochen, sondern auch mit lebenden Menschen“. Jetzt fehlt nur noch ein Name für das erste „Studiengangspferd“ in Nürtingen, „darum kümmern sich unsere Studierenden“, glaubt Studiendekan Professor Dr. Stanislaus von Korn.
Gerhard Schmücker, 23.03.2011