Nachhaltigkeit konkret

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- Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) präsentieren Forschungsergebnisse auf internationaler Konferenz -

NÜRTINGEN. (hfwu) Wie beeinflussen sich technische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen gegenseitig? Wie können wir damit in Zukunft umgehen? Diese Fragen standen jetzt im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz in Graz. Antworten gaben unter anderem zwei Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).

Auf der Konferenz „Critical Issues in Science and Technology Studies“ treffen sich jedes Jahr in Graz etwa 200 Wissenschaftler aus ganz Europa, die sich mit Fragen des Zusammenspiels von Technik, Wissenschaft und Gesellschaft befassen. Dies ist auch ein Anliegen des Institute for International Research on Sustainable Management and Renewable Energy (ISR). Das HfWU-Institut befasst sich zurzeit vorrangig mit Konflikten in Bürgerenergiegenossenschaften und mit Mitarbeitenden, die sich in ihren Unternehmen für Umweltthemen engagieren. In Graz präsentierten die ISR-Mitarbeiterinnen Anja Gräf und Judith Rognli jetzt ihre Forschungsergebnisse. Gräf stellte das Projekt EnEEbler vor, Rognli das neue Phänomen „Belegschafts-Energiegenossenschaften“.

„EnEEbler - Mitarbeiter-Engagement für Erneuerbare Energien in Unternehmen“ ist ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Forschungsprojekt, der Fokus liegt auf den Menschen, die die Energiewende bereits jetzt mitgestalten – in Verbänden, Vereinen und anderen Initiativen. Gräf zeigte, wie dieses Engagement für erneuerbare Energien auch von Unternehmen genutzt werden kann, bzw. welche Barrieren dem Mitarbeiter-Engagement in Unternehmen entgegenstehen.

Im Kontext der Energiewende können zudem Belegschafts-Energiegenossenschaften einen wichtigen Beitrag leisten und das Mitarbeiterengagement für erneuerbare Energien fördern, darauf wies Judith Rognli in ihrem Referat hin. Darüber hinaus hätten Belegschafts-Energiegenossenschaften noch eine weitere bedeutende Funktion: Sie stärken den sozialen Zusammenhalt in Unternehmen und binden Mitarbeiter an ein Unternehmen. Damit stellen sie eine „grüne Investition“ und eine unkonventionelle Möglichkeit der Arbeitgeberfürsorge dar. Belegschafts-Energiegenossenschaften sind nicht erst mit Blick auf die Konferenz in Graz eins der zentralen Forschungsbereiche der ISR. Vor kurzem hat das HfWU-Institut dazu einen Praxisleitfaden herausgegeben.