NÜRTINGEN (hfwu). Es gibt einiges, was man beim Verhandeln des ersten Gehalts falschmachen kann. Vor allem aber gilt: „Ihr seid mehr als ein Job, der mit Geld bemessen werden kann“. Das betonte Céline Münstermann, Verhandlungstrainerin und Karriereberaterin, im Rahmen einer Veranstaltung im Studium generale an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).
Schon vor dem Berufseinstieg seinen Marktwert zu kennen und auf Gehaltsverhandlungen vorbereitet zu sein, darum ging es bei einem Online-Vortrag im Studium generale an der HfWU. Nicht nur seine Gehaltsvorstellungen zu hoch anzusetzen, auch zu niedrige können ein absoluter Minuspunkt bei einem Bewerbungsgespräch sein, so ein Hinweis von Münstermann. Darüber hinaus gehe es bei Gehaltsverhandlungen wie generell im Bewerbungsgespräch darum, bewusst Persönlichkeit zu zeigen und nicht nur fachliche Kompetenzen aufzulisten.
Grundsätzlich hat für die Karrieretrainerin ein faires Gehalt mit einem fairen Umgang zu tun. Mit „Hauptsache Job“, so ihr Credo, solle man sich nicht zufriedengeben. Ganz praktisch rät sie, beim Gehalt immer mit der Maximalforderung einzusteigen, nicht umgekehrt. Wichtig sei zudem, aus der Perspektive des Unternehmens zu argumentieren und nicht an erster Stelle persönliche Gründe für die Gehaltsforderung anzubringen. Zum Abschluss ihres Online-Vortrags, der die Zuhörenden mitunter aktiv einbezog, verwies Münstermann auf verschiedene Methoden, um seinen Marktwert zu ermitteln, darunter Gehaltsvergleichsportale im Internet, persönliche und Netzwerke von Fachexperten sowie berufliche Socialmedia-Plattformen wie LinkedIn. „Allgemein fand ich die Kombination aus theoretischem Hintergrundwissen und konkreten Praxistipps sehr ausgewogen und für die Zielgruppe der Studierenden sehr passend“, so der Kommentar einer Studentin im Austausch mit der Referentin im Anschluss an den Vortrag.