Lebensretter geehrt

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HfWU-Rektor Prof. Dr. Andreas Frey (links) und Prof. Dr. Gerhard Mauch überreichten Nico Mareck die Ehrenurkunde.

-  DKMS und Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) ehren Studenten als Stammzellspender  -

NÜRTINGEN. (hfwu) Im Namen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hat die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) Nico Mareck geehrt. Der Student hat mit seiner Stammzellspende einer Krebspatientin das Leben gerettet.

Die Nachricht, er sei der lebensrettende genetische Zwilling einer 44-Jährigen Blutkrebspatientin, erhielt Nico Mareck bereits vor drei Jahren. Vor kurzem erst hat er nun Stammzellen gespendet. „Das geht ganz einfach, man muss sich das wie bei der Dialyse vorstellen“, sagt der 24-Jährige. In rund 80 Prozent der Fälle werden bei einer Stammzellspende die Zellen aus der Blutbahn entnommen. Bei Mareck hat die Spende gut drei Stunden gedauert. Die Klinik konnte er am gleichen Tag wieder verlassen.

Im Namen der DKMS übereichten HfWU-Rektor Prof. Dr. Andreas Frey und Studiendekan Prof. Dr. Gerhard Mauch am Geislinger Standort der Hochschule die Ehrenurkunde an den Wirtschaftsrecht-Studenten und bedankten sich für sein Engagement. Als Stammzellspender zur Verfügung zu stehen, ist für Nico Mareck eine Selbstverständlichkeit. Er hat sich bereits mit 18 registrieren lassen.

Mit der Empfängerin seiner Stammzellspende steht Mareck über die DKMS in anonymem Briefkontakt. Die deutschen Richtlinien sehen vor, dass sich Spender und Patient erst zwei Jahre nach der Spende persönlich kennen lernen dürfen. Die Gründe für die gegenseitige Anonymität liegen darin begründet, dass so etwa der Spender nicht vom Empfänger oder dessen Angehörigen bedrängt werden kann, wenn die Spende nicht hilft oder eine erneute Spende benötigt wird. Zudem entsteht so nicht zu früh eine emotionale Bindung zwischen Spender und Patient. Die Anonymität schützt aber auch den Empfänger. Etwa in dem Fall, dass der Spender seine Spende später bereut.

In Deutschland findet jeder siebte Blutkrebspatient keinen passenden Spender. Für eine Stammzellspende müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu hundert Prozent übereinstimmen. Der Großteil benötigt einen nicht verwandten Spender. Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender außerhalb der eigenen Familie zu finden, liegt bei eins zu 20.000 bis eins zu mehreren Millionen.

„Die Registrierung als Stammzellspender ist einfach“, erklärt der aus Ulm stammende Mareck. Damit die Gewebemerkmale analysiert werden können, wird mit einem Wattestäbchen ein Wangenabstrich gemacht. Ein entsprechendes Set mit zwei Wattestäbchen kann bei der DKMS angefordert werden. Für die Empfängerin ist die Spende des Studenten wie ein Lottogewinn. Denn unter Umständen findet sich auch unter mehreren Millionen registrierten potenziellen Spendern niemand Passendes. Umso wichtiger ist, dass sich möglichst viele für eine Registrierung entscheiden. In Deutschland erkrankt alle 16 Minuten ein Mensch an Blutkrebs.