Körper und Geist als Einheit

Published at |

- Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), Vortrag zu künstlerischen Therapien -

NÜRTINGEN (hfwu). Salvo Pitruzzella gilt als Pionier der Theatertherapie in Europa. Der Professor, der im italienischen Bari lehrt, baut seit rund 25 Jahren das Fach auf dem Kontinent aus. In einem Vortrag an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) befasst sich der Therapeut und Wissenschaftler mit der Theoriebildung in der Theatertherapie.

Eine eigene Theorie und Methodik hat die Theatertherapie bislang kaum. Die meisten wissenschaftlichen Herangehensweisen stammen aus der Psychologie, der Sozialwissenschaft oder anderen Disziplinen. Salvo Pitruzzella will das ändern. Der Theaterterapeut möchte eigene Rahmenbedingungen für das Fach schaffen und damit die wissenschaftliche sowie die praktische Bedeutung der Dramatherapie stärken. Einige Möglichkeiten hierzu stellt der in seinem Fachbereich berühmte Italiener in seinem Buch "Drama, Creativity and Intersubjectivity – The roots of change in dramatherapy" vor. Bei einem öffentlichen Vortrag an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) erläuterte er seine Thesen. Unter den Gästen waren vor allem Studierende der künstlerischen Therapiestudiengänge der HfWU. Auf der Grundlage seines öffentlichen Vortrags gab Ihnen Pitruzzella exklusiv einen ganztägigen Workshop.

Im Mittelpunkt des Vortrags und des Buches stand der Dualismus von Körper und Geist. Pitruzzella leitete historisch die Positionen verschiedener Philosophen zu dem Thema her. Dabei warf er die Frage auf, ob die Annahme von der Trennung von Körper und Geist, wie etwa bei René Descartes beschrieben, das richtige Modell für die Dramatherapie sei. Aus Pitruzzellas Sicht könnte eine Herangehensweise wie bei Baruch de Spinoza mehr Heilungsmöglichkeiten versprechen: indem der Therapeut von Körper und Geist als Einheit ausgeht.