Ist das Kunst oder kann das weg? - Gewinnerin des Kunstwettbewerbs gekürt

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Die Gewinnerin Käthe Hohnschopp steht vor vier Leinwänden mit Plastikmülldarauf.

Ein Hingucker, nicht nur wegen der Größe: Mit der Darstellung eines wachsenden Bergs aus Verpackungen gewinnt Käthe Hohnschopp gewinnt den Kunstwettbewerb „Kunst und Klima“.

- Studentin der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen gewinnt den Kunstwettbewerb „Kunst und Klima“ 2022 -

Mit dem Ziel, ein größeres Bewusstsein für Klima, Nachhaltige Entwicklung und den Klimawandel zu schaffen, rief die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) zum Kunstwettbewerb „Kunst und Klima“ auf. Das Gewinner-Kunstwerk wurde nun feierlich eingeweiht. Gefördert wurde der Wettbewerb von der Jürgen Werner-Stiftung. Diese unterstützt soziale Projekte mit dem Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Mit ihrem Kunstwerk „(Anti-)Klimax“ konnte sich Käthe Hohnschopp gegenüber sieben Teilnehmenden beim Kunstwettbewerb „Kunst und Klima“ 2022 durchsetzen. Für ihr Kunstwerk sammelte sie 15 Wochen lang ihren eigenen Verpackungsmüll. Diesen hat sie zusammengeklebt und fotografiert. Auf einer Fläche von 4,90 x 4,50 Metern ist im Untergeschoss des Gebäudes CI2 am Campus Innenstadt der HfWU auf insgesamt vier Bildern nun zu sehen, wie der Müllberg von Bild zu Bild stetig wächst. Vor einem cleanen, weißen Hintergrund türmen sich Hafermilchpackungen, Plastikfolien, Konservendosen und Reste von Süßigkeitenverpackungen zu einem ästhetischen Gebilde. So wird aus Müll Kunst.

Hohnschopp befindet sich im letzten Semester des Bachelorstudiengangs Kunsttherapie und beschäftigt sich auch in ihrer Abschlussarbeit mit dem Thema Konsum. „Das Kunstwerk soll die Schnelllebigkeit von Verpackungen zeigen. Außerdem steht das Wachstum des Haufens auch für die zunehmende Klimakrise“, erklärt die Künstlerin. „Das Motiv des Müllhaufens ist natürlich sehr plakativ und ruft anfangs vielleicht Fragezeichen hervor. Es soll zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anregen“, so Hohnschopp.

Das Kunstwerk ist digital erweitert: Über einen QR-Code, der sich auf der Plakette zum Kunstwerk befindet, kommt man auf ein Video. Hier sieht man den Müllhaufen nicht nur wachsen, sondern auch, wie er sich rhythmisch auf und ab bewegt. Die Bewegung, erzeugt durch eine Pumpe, symbolisiert mit welcher Selbstverständlichkeit konsumiert wird. Konsum als Automatismus und aus Bequemlichkeit.

Dass der Wettbewerb das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum stellt, kommt nicht von ungefähr. „Mit dem Leitsatz ‚Bildung für Verantwortung‘ hat sich die HfWU zum Ziel gesetzt, nicht nur selbst nachhaltig zu handeln, sondern auch Studierende Verantwortung für nachhaltiges Handeln zu lehren“, so Rektor Frey. Der Wettbewerb ist außerdem ein wichtiger Baustein der Hochschule auf dem Weg zur Modellhochschule für Nachhaltige Entwicklung. Aufgabe der Teilnehmenden war es, sich kreativ mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und ein Kunstwerk zu schaffen, das von Dauer ist und sich an gegenwärtige sowie zukünftige Studierende richtet. Das ist Hohnschopp gelungen. „Das Kunstwerk erregt aufgrund seiner Größe sehr viel Aufmerksamkeit – wer hier vorbeikommt, wird davon direkt eingenommen“, so Frey.

Begleitet wurde der Wettbewerb von Michael Gompf, der im Studiengang Kunsttherapie lehrt. Er unterstützte die Teilnehmenden, geeignete Konzepte für den Standort zu entwickeln und half dabei, das Kunstwerk in seiner jetzigen Form an die Wand zu bringen. Die Wahl zwischen den verschiedenen Einreichungen sei nicht leicht gewesen, so Gompf. Am Ende war es das Gesamtpaket, das die Jury, bestehend aus Studierenden, Mitarbeitenden und Professoren der HfWU, der Künstlerin Josephine Bonnet sowie dem Stifter Jürgen Werner, überzeugte.

Hier geht es zum Video.