Internationale Mechatronic-Experten in Nürtingen

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Prof. Dr. Frank Andreas Schittenhelm begrüßte die IFME-Tagungsteilnehmer.

- Hochschule richtet internationale Konferenz zu Mechanical Mechatronic Engineering aus -

NÜRTINGEN (hfwu). Das International Forum of Mechanical Mechatronic Engineering (IFME) vernetzt Experten aus dem Bildungsbereich und der Industrie. Das internationale Treffen fand jetzt an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) statt.

Dr. Konrad Kaschek brachte zwei Aspekte auf den Punkt, bei denen Einigkeit herrschte unter den rund 50 Teilnehmern der zwölften IFME-Konferenz: Schneller zu sein wird immer wichtiger. Gleichzeitig ist Bildung der Schlüssel für eine erfolgreiche Bewältigung der sich abzeichnenden tiefgreifenden Veränderungsprozesse. Kaschek leitet das neue, von Bosch in der Nähe von Klausenburg (Cluj-Napoca) in Rumänien errichtete Ausbildungs- und Trainingszentrum. Er sprach zum Auftakt der Fachtagung, die vom Team um HfWU-Professor Frank Andreas Schittenhelm organisiert wurde. Die Teilnehmer kamen unter anderem aus Finnland, Spanien und den Niederlanden nach Nürtingen.

„Trotz künstlicher Intelligenz und Digitalisierung, es wird der Mensch im Mittelpunkt bleiben, wenn es darum geht, unternehmerische Entscheidungen zu treffen“, betonte Kaschek. Bosch reagiert mit dem sechs Millionen Euro teuren Trainingszentrum in Rumänien auf den akuten Personalmangel. Nach dem Beispiel von Bosch aus der Industrie erfuhren die Tagungsteilnehmer vom Stand des Forschungsprojekts HEIBus, bei dem fünf Hochschulen und sieben Firmen aus fünf verschiedenen europäischen Staaten zusammenarbeiten. HEIBus steht für “Higher Education Institutions Business collaboration for skills and competitiveness”. Prof. Dr. Anton Haberkern von der Hochschule Esslingen stellte zusammen mit Studierenden das jüngste HEIBus-Projekt vor. Acht Studierende aus Spanien und Ungarn waren für eine Woche zu Gast in Esslingen. Aufgabe der jungen Wissenschaftler war es, mit mehreren international besetzten studentischen Teams ein konkretes Problem der beteiligten Industriepartner zu lösen. Die Teams traten in einen Wettbewerb um das beste Ergebnis und erprobten dabei auch unterschiedliche Arbeitsmethoden. Einige trafen sich „real“, andere arbeiteten virtuell.

Ziel des Projektes ist es, die Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschulen aus unterschiedlichen fachlichen und kulturellen Kontexten zu erforschen und zu verbessern. Das Unternehmen Festool hatte als Projektpartner den Studierenden die Aufgabe gestellt, eine Mischvorrichtung für Handwerker zu entwickeln, die über vernetzte Elemente die ideale Zusammensetzung von Mischkomponenten wie Farbe oder Mörtel ermittelt. „Bei der virtuellen Kooperation stehen wir noch relativ am Anfang. Hier geht es vor allem auch noch darum Erfahrungen zu sammeln“, so eine Erkenntnis von Haberkern. Nötig sei aber beides, ‚reale‘ und virtuelle Gruppenarbeit. Bei der virtuellen Zusammenarbeit, so habe sich gezeigt, sei mehr Struktur erforderlich. In ‚realen‘ Arbeitstreffen dagegen würde vieles auch spontan und informell geregelt, so die Erfahrung der Projektteilnehmer.

Neben weiteren Fachbeiträgen aus der Wissenschaft und der Praxis standen Exkursionen zu den Firmen Balluff und Heller, sowie ein Besuch auf der Burg Hohenneuffen auf dem Programm der zweitägigen IFME-Konferenz.