NÜRTINGEN (hfwu). An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) ist ein Projekt gestartet, in dessen Rahmen Konzepte zur Belebung der Nürtinger Innenstadt entwickelt werden. Das Besondere: An der Ideenoffensive wirken nicht nur Studierende mit, auch Vertreter städtischer Institutionen, des Handels und Bürger sind mit dabei.
Der Vorlesungssaal im neuen Haubergebäude der HfWU in Nürtingen ist bis zum letzten Platz gefüllt. Das Interesse am Auftakt des Projekts „Innenstadtbelebung in Nürtingen“ ist groß. Gekommen sind neben Studierenden der Fächer Stadtplanung und Betriebswirtschaft Vertreter aus dem Nürtinger Gemeinderat, vom Einzelhandel, der Stadtverwaltung und vom Stadtmarketing. „Für die Lösung der Aufgabenstellung braucht es einen interdisziplinären Zugang und einen offenen, kreativen Raum – den wollen wir mit diesem Projekt schaffen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Dirk Funck. Mit eingebunden sind zudem die Professoren-Kollegen Cornelia Bott, Oliver Frey und Siegfried Gaß. Von Hochschulseite beteiligen sich rund 50 Studierende an dem Semesterprojekt.
Die Studierenden haben bereits im Vorfeld verschiedene Themenfelder identifiziert: Gestaltung des öffentlichen Raums, der Bahnhof als Stadteingang, Leerstand, Einbindung des Neckarufers, Einzelhandel, Einbindung der Hochschule, punktuelle Anziehungspunkte, Mobilität, Einbindung der Altstadt und Integration von Kultur. Die Auftaktveranstaltung dient dazu, die Problemstellung der einzelnen Themenbereiche genau zu klären. Jeder Teilnehmer hat die Gelegenheit sich mit jedem der Themenfelder vertraut zu machen und dann zu entscheiden, in welcher Arbeitsgruppe er in den kommenden drei Monaten mitarbeiten möchte. Ziel ist, zusammen mit den Mitstreitern von außerhalb der Hochschule neue Planungsansätzen, Ideen und Konzepte zur langfristigen Belebung der Innenstadt in Nürtingen zu entwickeln.
„Es ist in erster Linie ein studentisches Projekt, das die Lebensrealität in Nürtingen sicherlich nicht sofort verändern wird – aber es kann dazu einen Beitrag leisten“, so Professor Funck. Über dieses Projekt hinaus bestehe die Absicht, diese Form der Zusammenarbeit von Hochschule und Stadt zu verstetigen, was angesichts von Großprojekten wie der Bewerbung um die Gartenschau oder die Entwicklung der Bahnstadt spannende Perspektiven eröffne. Ergebnisse des Projekts Innenstadtentwicklung werden im Juni vorliegen. „Querdenken ist durchaus erlaubt und erwünscht“, betont Funck. Man darf gespannt sein.