Hochschule trauert um Professor Dr. Eduard Mändle

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Professor Dr. Eduard Mändle

- Ehemaliger Rektor der Fachhochschule Nürtingen ist gestorben -

NÜRTINGEN. (hfwu) Am Samstag, dem 21. Dezember 2013, ist der langjährige ehemalige Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) im Alter von 77 Jahren in Geislingen gestorben.

Eduard Mändle prägte die Entwicklung der einstigen Fachhochschule Nürtingen, der heutigen Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, wie kaum ein anderer. Bereits 1966 kam Mändle als Dozent an die damalige Ingenieurschule für Landbau und wurde dann später Professor für Volkswirtschaftslehre und Genossenschaftswesen an der Fachhochschule Nürtingen.

1977 wurde Eduard Mändle zum Rektor der Nürtinger Fachhochschule gewählt und leitete anschließend die Hochschule 24 Jahre lang über mehrere Amtszeiten. Als Mändle 2001 in den Ruhestand verabschiedet wurde, hinterließ er eine Hochschule, die sich von einer traditionellen Ingenieurschmiede mit rund 400 Studierenden zu einer Fachhochschule mit über 3000 Studierenden und zwölf Studiengängen entwickelt hatte. Geboren wurde Eduard Mändle in Geislingen an der Steige, wo sich seit 1988 der zweite Standort der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt befindet. Nach dem Abitur studierte Dr. Mändle an der Universität Mannheim Wirtschaftswissenschaften und qualifizierte sich 1965 mit der Promotion für die spätere Hochschulkarriere. Das Genossenschaftswesen und vor allem die Wohnungswirtschaft bestimmten sein akademisches und ehrenamtliches Wirken. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen, darunter Standardwerke wie das Genossenschaftslexikon und das Lexikon der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, stammen aus seiner Feder. Viele Jahre lang war Dr. Mändle in Aufsichtsräten und Gremien der Wohnungs- und einer Energiewirtschaft tätig.

Als der damals wohl dienstälteste deutsche Hochschulrektor hatte Mändle die stürmische Aufwärtsentwicklung „seiner“ Hochschule über mehr als zwei Jahrzehnte maßgeblich bestimmt. Neben dem quantitativen Wachstum sorgte Mändle dafür, dass sich die Hochschule auch baulich erweitern konnte: Der Neubau im Nürtinger Stadtteil Braike, das Studierendenwohnheim, das Hauberareal - dies alles sind Gebäude, mit denen sich während seiner Amtszeit die Studienbedingungen in Nürtingen verbesserten .

Sein größtes Verdienst war jedoch die Gründung des zweiten Standorts der HfWU in Geislingen an der Steige. Dabei hatte Mändle vor allem die Weiterentwicklung der Hochschule insgesamt im Auge. Als hochschulpolitischer Visionär und Gestalter war ihm bewusst, dass einem weiteren Wachstum der Hochschule am Stammsitz in Nürtingen aus politischen und finanziellen Gründen Grenzen gesetzt waren. Daher ergriff er die Chance, einen zweiten Standort in Geislingen aufzubauen, um damit die Existenz und die Expansion der Hochschule insgesamt zu sichern. „Mir war immer bewusst, dass die Gründung der Außenstelle in Geislingen nie auf Kosten Nürtingens gehen durfte, sondern im Gegenteil damit auch die innovative Weiterentwicklung des Stammsitzes Hand in Hand gehen muss“.

Die Geschichte der HfWU gibt Dr. Mändle im Nachhinein Recht. „Die Entwicklung der HfWU bis zu ihrer heutigen Bedeutung und Größe wird immer mit seinem Namen verbunden bleiben. Mit Eduard Mändle hat die Hochschule eine große Persönlichkeit verloren, die unvergessen bleiben wird“, so HfWU-Rektor Professor Dr. Andreas Frey.

Gerhard Schmücker
23.12.2013