HfWU: Stadtplaner entwickeln Ideen für Stuttgart

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Auf breites Interesse stieß die Präsentation von Entwicklungsideen für den Stuttgarter Stadtteil Giebel.

NÜRTINGEN (pm) Studierende des Studiengangs Stadtplanung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) präsentierten jetzt in der Öffentlichkeit unter dem Leitmotto „Freiräume für mehr Lebensräume“ ihre Ideen für die Weiterentwicklung des Stuttgarter Stadtteils Giebel.

22 Studierende der HfWU des 3. Semesters Stadtplanung stellten jetzt ihre elf Ideen zur Entwicklung des durch die 60-er Jahre geprägten Stuttgarter Stadtteils Giebel zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vor. Vertreter der Verwaltung, des Stadtteilmanagements, der Baugenossenschaften, sowie Planer und Bürger waren in Stuttgart Giebel zur Präsentation der Wettbewerbsentwürfe für die Aufwertung der öffentlichen und privaten Räume gekommen. Spannende Themen wurden entwickelt und Gestaltungsansätze dargestellt, die die Identifikation mit dem Stadtteil stärken und durch eine übergeordnete Leitidee getragen werden sollen.

Schlaglichter wie „Giebel blüht auf“, „Mehrgenerationenbogen“ oder „Giebel schlägt Wellen“ sollen eine erkennbare Adresse schaffen. In Details wurde deutlich, dass weitere Spielpunkte generationenübergreifend notwendig werden. So mancher versteckte Ort wurde mit Hilfe der Bewohnerbefragung ausfindig gemacht, Vorschläge gemacht, wie neue Plätze gestaltet werden können, Kommunikations- und Aufenthaltsorte könnten in den so genannten Semi Puplic Areas mehr Lebensräume ermöglichen. Im Rahmen des „Soziale Stadt“-Programms sollen die Ideenansätze dazu beitragen, den Mängeln und Problemen des Quartiers entgegenzuwirken. Die Standards, die nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entsprechen, ein vernachlässigtes Wohnumfeld, fehlende Infrastruktur und unattraktive Wohnlagen könnten damit aufgewertet werden. Ein weiteres Ziel ist, soziale Missstände, Überalterung der Bewohnerstruktur und Wegzug, die das kontinuierliche Miteinander schwierig gestalten, zu verringern. Dadurch könnte sich der Stadtteil Giebel wieder mehr in den Mittelpunkt eines gemeinsamen Miteinanders und zu einem lebenswerten Wohngebiet entwickeln.

Betreut wurden die von den Studierenden präsentierten Arbeiten in einem dafür interdisziplinär gebildeten Team, von den Professorinnen Dr. Rotraut Weeber (Sozialraumstudie) und Cornelia Bott, sowie Professor Dr. Wolfram Ossenberg (konzeptionelles Entwerfen). In einer Sitzung mit einer interdisziplinär zusammengesetzten hochkarätigen Jury wurden die besten Arbeiten in zwei Preisgruppen mit je drei Arbeiten ausgewählt. Ulrike Zich, Bezirksvorsteherin des Stadtteils und Dr. Detlef Kron, Leiter des Planungsamtes der Stadt Stuttgart, teilten sich die Aufgabe, die Ergebnisse inhaltlich zusammenzufassen und die Urkunden den Preisträgern zu übergeben.

Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass die Studierenden des Studiengangs Stadtplanung sich vielfach mit komplexen Themen und unterschiedlichsten Ansprechpartnern und Gruppen auseinandersetzen müssen, um zu verwertbaren Konzepten zu gelangen. Für die Studierenden zeigte sich die Präsentation als lehrreiche Herausforderung, ihre Arbeit vor einem großen Publikum argumentativ schlüssig vorzutragen und einen ersten Schritt in die Wirklichkeit der Planungspraxis zu machen.