HfWU-Professor erhält Ehrendoktorwürde in Moskau

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HfWU-Professor Dr. Heinrich Schüle und RSAU-Rektorin Professor Dr. Valeria Chayka.

- Renommierte russische Agrar-Uni verleiht Ehrentitel an Prof. Dr. Heinrich Schüle von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) -

NÜRTINGEN (hfwu). Die Russische Staatliche Agraruniversität (RSAU) hat Professor Dr. Heinrich Schüle im Rahmen einer Festveranstaltung in Moskau mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Bereits im April hatte der Wissenschaftliche Rat der russischen Universität in geheimer Abstimmung beschlossen, den Professor von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) für seine Verdienste um die Entwicklung der Universität und der Agrarwissenschaften in der Russischen Föderation insgesamt den Ehrentitel zu verleihen.

Die 1865 gegründete Russische Staatliche Agraruniversität in Moskau, in Fachkreisen als so genannte „Timirjasew-Akademie“ bekannt, ist die älteste und renommierteste agrarwissenschaftliche Hochschuleinrichtung in Russland und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. An den zehn Fakultäten der Universität studieren heute mehr als 15.000 Studierende aus 25 Ländern in zahlreichen Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengängen.

Die Rektorin der RSAU, Prof. Dr. Valeria Chayka, hob in ihrer Laudatio das über drei Jahrzehnte währende Engagement und den Einsatz von Prof. Schüle für die Modernisierung und Entwicklung nicht nur der RSAU sondern aller Agrarhochschulen in Russland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion hervor. Dafür wurde er nun mit der höchsten Auszeichnung der RSAU geehrt.

Gemeinsam mit seinen russischen Kollegen hat Prof. Schüle seit Anfang der 1990er-Jahre eine Vielzahl von Forschungs- und Hochschulkooperationsprojekten durchgeführt, in deren Rahmen hunderte russischer Agrarwissenschaftler die Möglichkeit zu einem Forschungs- und Weiterbildungsaufenthalt in der EU erhielten. Gleichzeitig wurden das bestehende Agrarausbildungssystem in Russland reformiert, zahlreiche neue Studiengänge eingeführt und die Lehr- und Forschungsausstattung der russischen Partneruniversität modernisiert.

In seiner Dankesrede bedauerte Schüle ausdrücklich die politische Entwicklung der vergangenen fünf Jahre, die es den Wissenschaftlern beider Länder deutlich erschwert hat, gemeinsame Forschungs- und Kooperationsprojekte durchzuführen. Stehen doch gerade im Fokus der agrarwissenschaftlichen Forschung globale Probleme, wie Klimawandel, Ernährungssicherung, nachhaltige Energieerzeugung und Ressourcenschutz. Fragen, die im internationalen Kontext beantwortet werden müssen und nur durch internationale Kooperation gelöst werden können. Hierzu sind die internationale Zusammenarbeit sowie der Austausch von Ideen und Lösungsansätzen für den künftigen Fortschritt unabdingbar.

Prof. Schüle gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die nach dem Ende des Sozialismus aufgebauten Beziehungen zwischen den agrarwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und Russland, die aktuelle Phase der Abschottung und Desintegration überdauern und in naher Zukunft fortgesetzt und intensiviert werden können.