HfWU-Professor beim Autogipfel

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Foto (Staatsministerium Baden-Württemberg): Ministerpräsident Winfried Kretschmann (M.) beim Austausch mit Teilnehmern des Strategiedialogs Automobilwirtschaft.

- Dr. Willi Diez sprach beim Strategiedialog Automobilwirtschaft -

NÜRTINGEN (hfwu). Professor Dr. Willi Diez von Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Strategiedialog Automobilwirtschaft ins neue Schloss nach Stuttgart eingeladen worden. Der Professor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) leitet am Standort Geislingen das Institut für Automobilwirtschaft IFA.

Hochrangige Manager der heimischen Automobilbranche, Abgesandte von Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, der Wissenschaft sowie der Landesregierung hatten sich zum Transformationsprozess der Branche ausgetauscht. Die zentrale Frage dabei war, wie Baden-Württembergs Automobilwirtschaft erfolgreich die Zukunft meistern kann. Professor Dr. Willi Diez brachte mit einem Impulsreferat Überlegungen aus der Wissenschaft in die Diskussion ein. Der Rat des bundesweit gefragten Automobilexperten war nicht zum ersten Mal beim baden-württembergischen Staatsministerium gefragt. Diez ist bereits Mitglied des wissenschaftlichen Fachbeirats der Landesregierung Baden-Württemberg für Elektromobilität. Beim Strategiedialog beschrieb er ein Zukunftsszenario, in dem autonom fahrende Automobile das Verkehrssystem der Zukunft ausmachen. Privater und öffentlicher Verkehr werden zusammenwachsen, ist sich der HfWU-Professor sicher. Die Konsequenz für die baden-württembergische Automobilindustrie müsse sein, schnell eine eigene digitale Mobilitätsplattform aufzubauen und dieses Feld nicht anderen Anbieter zu überlassen: „Wir brauchen in Baden-Württemberg Start-Up-Unternehmen, die mit neuen Ideen die Digitalisierung von Mobilität voranbringen. Hier sind wir auch an den Hochschulen gefordert, junge Menschen zu motivieren Unternehmen zu gründen. Schon mit einer Smartphone-App, die verschiedene Verkehrsträger miteinander vernetzt, kann man einen Beitrag leisten, individuelle Mobilität einfacher und effizienter zu planen.“

Ministerpräsident Kretschmann hatte eingangs erklärt: „Wir befinden uns im wirtschaftlich tiefsten Umbruch seit vielen Jahrzehnten. Der Klimawandel, die Digitalisierung, neue Technologien, neue Marktteilnehmer und ein neues Nutzerverhalten fordern Baden-Württemberg als Automobil- und Mobilitätsstandort wie noch nie zuvor heraus.“ Das Land stehe vor gewaltigen Aufgaben, die nur von der Wirtschaft, Politik, Arbeitnehmer, Zivilgesellschaft und Wissenschaft gemeinsam gelöst werden könnten. Willi Diez Einschätzung deckt sich mit der Bewertung des Ministerpräsidenten. Die rasanten Veränderungen hätten das Zeug dazu, die Wettbewerbsverhältnisse auf den Straßen zu verschieben, so Kretschmann: „Es steht viel auf dem Spiel: unsere technologische Vorreiterrolle, unsere Wirtschaftskraft, unsere Arbeitsplätze und der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen“.

Nürtingen, 22.05.2017
Gerhard Schmücker