Green Building unterschätzt

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In nachhaltigem Bauen steckt ein bisher kaum genutztes lukratives Potenzial. Dies ist das Fazit eines Vortrags von Dr. Thomas Beyerle, Research-Leiter der Deutschen Gesellschaft für Immobilienfonds (DEGI), an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Geislingen. Er sprach jetzt im Rahmen der HfWU-Vortragsreihe „Immobilienmarketing und Maklerwesen“.

"Nachhaltigkeit und Immobilien" ist seit fast zwei Jahren eins der Top-Themen in der Immobilenbranche. Oft aber wird ein wesentlicher Aspekt außen vorgelassen: die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Auf diesen Aspekt und weitere rund um das Thema Nachhaltigkeit und Immobilien ging Dr. Thomas Beyerle, Research-Leiter der Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds (DEGI), jetzt mit einem Vortrag an der HfWU in Geislingen ein. Für Beyerle ist eine der Kernfragen: Wann straft der Markt nicht nachhaltige Objekte ab, wann honoriert er Green Building? Vor dieser Schlüsselfrage stehen laut Beyerle derzeit etliche Investoren. Fest steht für den Immobilienfachmann, dass der sogenannte Markt für Green Building „traumhafte Wachstumsraten“ aufweisen wird. Das Problem sei nun, „wie den Markt von Green Building, den alle grundsätzlich wollen, ans Laufen bringen?“ Denn die bestehende Marktpolitik lasse etwas Entscheidendes außer Acht: die Hebelwirkung durch den Bestand. 60 Prozent der Gebäude in Deutschland seien älter als 25 Jahre. Damit müsse bei den Bestandsimmobilien angesetzt werden. Eine Möglichkeit wäre nach Einschätzung des Referenten, wenn von staatlicher Seite die Abschreibungsmöglichkeiten auf Bestandsimmobilien verbessert würden. Den Ruf nach dem Staat sieht er allerdings nur als letzte Möglichkeit. Entscheidend werde letztlich sein, inwieweit die Selbstverpflichtung, sich nachhaltig zu engagieren, in die Tat umgesetzt werde. Beyerle sprach im Rahmen der HfWU-Vortragsreihe „Immobilienmarketing und Maklerwesen“, die bereits zum 18. Mal von HfWU-Professor Dr. Stephan Kippes organisiert wird.