Geodom und Hügelbeete

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Studierende der Nachhaltigkeitsinitiative StuNa legen Hügelbeete an.

Der neue Geodom auf dem Campus Braike, ein Gemeinschaftsprojekt der Studiengänge Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Theatertherapie.

- neue Aktivitäten und Projekte auf dem Campus Braike der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen -

NÜRTINGEN. (hfwu). Auf dem Campus Braike der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen tut sich etwas. Dieser Tage hat man den Eindruck noch mehr als sonst. Es gibt das augenfällige Freiraumprojekt Geodom, neue Hügelbeete und ein Gewächshaus entstehen. Darüber hinaus wird der Hochschul-Campus mehr und mehr in den Stadtteil Braike eingebunden.

Hat die Form eines riesigen Fußballs, erinnert an die Konstruktion einer Bienenwabe, drunter wird getanzt. Der seit kurzem auf dem Campus Braike aufgebaute „Geodom“ ist nicht nur ein imposantes Konstrukt. Er soll mehr sein und dient auch als Aufführungsraum, insbesondere für Projekte aus dem HfWU-Studiengang Theatertherapie. „Wir wollen eine Studentität schaffen“, so drückt es Maximilian Lang aus, „einen Ort für Austausch, gemeinsame Identität, gemeinsame Gedanken.“ Der Landschaftsarchitektur-Student ist einer der Organisatoren des turnusgemäßen Freiraumprojekts des Studiengangs. Mitgeholfen beim in nur drei Tagen gestemmten Bau des Geodoms haben aber auch Studierende aus den Studiengängen Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Theatertherapie. Anders als vorherige Freiraumprojekte auf dem Campus Braike soll der Geodom langfristig bleiben und als Ort des Austauschs dienen. Für Professor Klaus Meier ist der soziale Aspekt des Projekts der zentrale. „Das Soziale ist ein wichtiger Aspekt von Nachhaltigkeit. Oft wird ihm aber zu wenig Bedeutung zugemessen“, so Meier. Es gehe um den Versuch, mit jungen Erwachsenen soziales Leben zu realisieren, freiwillig und in Eigenverantwortung.

Die Kletterpflanzen und Stauden brauchen noch etwas Zeit, um den Geodom in eine grüne Kuppel zu verwandeln. Bei den Hügelbeeten gleich hinter dem luftigen Bauwerk wird es wohl etwas schneller gehen bis im wörtlichen Sinn die Früchte der Arbeit geerntet werden können. Die fakultätsübergreifende studentische Nachhaltigkeitsinitiative StuNa legt zurzeit die Beete an. Auch hier spielt der soziale Aspekt eine wichtige Rolle. „Jeder kann mitmachen, es ist ein Projekt von Studierenden für Studierende“, erklären Julia Regele, sie studiert Nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft, und Lukas Knittel, Student im Studiengang Landschaftsplanung und Naturschutz. Auch Dr. Ellen Fetzer hilft tatkräftig mit beim Anlegen der Beete. Den Mutterboden dafür hat das Nürtinger Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen Die Bäumler gesponsert. „Mit so einem Beet kann deutlich werden, worum es auch bei der Welternährungspolitik geht. Salat ist nicht wie irgendein Produkt aus dem Supermarkt. Wird im Beet nicht alles abgeerntet, können eigene Samen produziert werden, eine eigene unabhängige Erzeugung entstehen. So regen die Beete auch zum Weiterdenken und Diskutieren an“, ist die HfWU-Dozentin überzeugt.

Fetzer begleitet nicht nur etliche der Projekte auf dem Braike-Campus. Ihr ist es vor allem auch ein Anliegen, den Campus mit dem Stadtteil zu vernetzen, Schulen, Kinder und andere Akteure aus dem Stadtteil einzubinden, den Dialog zu pflegen. So ist man angebunden an die Initiative „Nachbarschaftsgespräche Braike“, bei der es um die Weiterentwicklung des Stadtteils geht. Einige der Ideen für den Hochschul-Campus stammen aus dem neuen Master-Studiengang „Stadt Landschaft Transformation“. Auch an internationalem Input mangelt es nicht. Regelmäßig finden mit internationalen Studierenden von Ellen Fetzer und anderen Lehrenden geleitete Workshops im Rahmen verschiedener Erasmus-Programme statt, etwa unter dem Titel „Landscape Education for Democracy“, bei denen die zivilgesellschaftliche Teilhabe bei der Entwicklung von (Stadt-)-Landschaften der zentrale Aspekt ist. In diesem Rahmen wird derzeit auch das neue Gewächshaus neben den Hügelbeeten gebaut. Es steht ebenfalls für alle Interessierten zum Mitmachen offen. Konkret soll hier insbesondere gezeigt werden, welche wichtige Rolle lokales Saatgut und alte Sorten vor dem Hintergrund des Klimawandels spielen können. Aus dem Kreis der Studierenden kommt auch die spielerische Idee des „Braikours“, der vor kurzem beim Braike-Stadtteilfest vorgestellt wurde. „So kann man Alltagslandschaften und das eigene Quartier ganz neu kennenlernen und erfahren“, erläutert Fetzer, denn „der Braike-Campus ist eine schöne Grünanlage, die gerne übersehen wird“.