Energiewende aus Bürgerhand

Published at |

HfWU-Professor Dr. Georg Förster (l.). mit den Referenten des „7. Geislinger Energietags“ Nadja Milkowski, Lukas Winkler und Bene Müller (v.l.).

-   Fachtagung „Geislinger Energietag“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) beleuchtet Rolle der Bürgerenergiegenossenschaften bei der Energiewende -

NÜRTINGEN. (hfwu) Die Energiewende ist nicht nur eine Stromwende. Bedeutende Akteure sind hier die Bürgerenergiegenossenschaften. Und mit diesen lässt sich durchaus Geld verdienen. Diese Einschätzungen präsentierten Experten beim „7. Geislinger Energietag“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Geislingen (Steige).

Der vom Studiengang Energie- und Ressourcenmanagement (ERM) an der HfWU veranstaltete Energietag stand in diesem Jahr unter dem Titel „Energiewende aus Bürgerhand“. Dabei spielen Bürgerenergiegenossenschaften (BEG) eine wichtige Rolle. „Das alte Erneuerbare Energien Gesetz EEG hat eine Vollkasko-Mentalität befördert“,  kritisierte Bene Müller im Rahmen der Fachtagung. Bürgerenergie-Akteure seien risikoscheu und hätten es sich mit garantieren Abnahmemengen und -preisen bequem gemacht. „Es ist an der Zeit, dass die BEGs aus der Schmollecke kommen und sich professionalisieren“, so der Vorstand des Bürgerunternehmens Solarcomplex AG.

Dass sich dies durchaus lohnen könnte, dies erläuterte Lukas Winkler vom baden-württembergischen Genossenschaftsverband. Nach seiner Einschätzung gibt es auch mit den neuen EEG eine Reihe von Geschäftsmodellen, mit denen sich Geld verdienen lässt. Er verwies zudem auf die nach wie vor gewichtigen Vorteile von Genossenschaften: Sie sind vor Ort und haben so direkten Kontakt zu den Akteuren und sie könnten Nischen besetzen, die für große Unternehmen nicht interessant sind.

Die Bedeutung der Bürgergenossenschaften bei der Energiewende unterstrich auch Nadja Milkowski. Die Energiewende ist mehr als nur eine Stromwende“, so die Expertin vom baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Die BEGs seien hierbei neben vielen anderen bedeutende Akteure. Ihr Appell vor dem Hintergrund einer neuen Akteursvielfalt durch das EEG 2017: Neue Geschäftsfelder erschließen und voneinander lernen.

Zum Abschluss des Energietags verlieh die HfWU den Medienpreis des Studiengangs Energie- und Ressourcenmanagement (ERM). Mit der Ausschreibung will die Hochschule Medien, Öffentlichkeit und Unternehmen für nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltigen Konsum sensibilisieren. In diesem Jahr wurden journalistische Arbeiten der Welt, des Magazins der Süddeutschen Zeitung, der Wirtschaftswoche, der ZEIT und der Waiblinger Zeitung ausgezeichnet.