Energieberatung: Gutes Klima durch effizienteres Wohnen

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Prof. Dr. Marc Ringel eröffnete die Fachtagung am Hochschulstandort in Geislingen (Steige).

- „Energietag“ der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Geislingen (Steige); zentrale Rolle der Energieberater beim Klimaschutz im Gebäudesektor -

GEISLINGEN. (hfwu) Beim „Energietag“ der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) diskutieren Experten die Rolle der Energieberatung für eine effektive Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes. Die einhellige Überzeugung der Fachleute: Der Gebäudesektor birgt das größte nationale Potenzial für Klimaschutzmaßnahmen.

Rund 120 Interessierte waren zum „8. Energietag“ des Studiengangs Energie- und Ressourcenmanagement (ERM) an die HfWU nach Geislingen (Steige) gekommen. Die Fachtagung stand unter dem Titel „Die Zukunft der Energieberatung“. Im Kern ging es um die Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen, damit die Menschen in Deutschland energieeffizienter wohnen. Gebäude sind für rund ein Drittel des deutschen Energieverbrauchs und der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. Das Sparpotenzial ist entsprechend hoch. „Einen wesentlichen Beitrag hierbei“, so Prof. Dr. Marc Ringel in seiner Einführung, „leisten die Energieberater, die durch unabhängige Beratung auf qualitativ hochwertigem Niveau die Verbraucher bei der energetischen Sanierung von Gebäuden unterstützen und somit sicher durch die rechtlich, wirtschaftlich und technisch komplexen Anforderungen führen“.

Vor allem in der an die Vorträge anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass alle Diskutanten das gleiche Ziel haben: Weniger Treibhausgase und weniger Kosten durch Energiesparen beim Wohnen. Auseinander gingen die Meinungen bei den Details, wie das zu erreichen ist. Klar sprachen sich alle für eine effiziente individuelle Beratung der einzelnen Hausbesitzer aus, einem Kerngeschäft der vertretenen Organisationen und Verbände. Der „one stop shop“, also die umfassende Beratung an einer Stelle, spielt dabei nach Ansicht aller eine zentrale Rolle.

Markus Schmidt, Referent der Bundesstelle Energieeffizienz beim BAFA unterstrich die Rolle der Energieberatung für im Rahmen der Förderprogramme des Bundes: „Energieberatung ist ein integraler Bestandteil der Energie- und Klimaschutzpolitik und steht an der strategisch wichtigen Schnittstelle zum Energieverbraucher“. Er zeigte auf, dass zahlreiche Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundes die Einschaltung eines Energieberaters voraussetze. Hierdurch solle garantiert werden, dass im Falle der Sanierung sämtliche Optionen bedacht und das wirtschaftlich Mögliche umgesetzt werde.

Frank Hettler, Bereichsleiter des Programms „Zukunft Altbau“ bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg unterstrich die Bedeutung des Gebäudesektors für die Umsetzung der Energie- und Klimastrategien des Bundes und Baden-Württembergs. Beratung sei hierbei ein wichtiger Baustein, den es effektiv zu nutzen gelte. Er schloss mit dem Fazit: „Saubere und effiziente Techniken und Energieträger müssen einfacher in der Handhabung und billiger im Preis werden -fossile und ineffiziente komplizierter und teurer. Essentielle Basis für Sanierungswillige die umfangreich planen ist eine qualifizierte Energieberatung.“

Dieter Bindel, Vorsitzender des „Gebäudeberater Ingenieure Handwerker“ (GIH) Baden-Württemberg und stellvertretender Bundesvorsitzender zeigte die umfassenden Tätigkeitsfelder der Energieberater auf und betonte die Notwendigkeit einer Qualitätssicherung. Der Energieberater nehme für den Verbraucher die Rolle eines „Kümmerers“ ein, der auf fachlich hohem Niveau wirtschaftlich machbare Lösungen aufzeige. „Es geht nicht nur um Zahlen. Wir sind Kümmerer“, so der Experte. Der Vertrauensaufbau zwischen Helfer und Endkunde stehe im Vordergrund. Zudem betonte er die Notwendigkeit der Qualitätssicherung. Der Energieberater arbeite heute in einem Netzwerk, da er nicht alles wissen kann und muss. Außerdem müsse er sich stets weiterbilden und sei auf Förderung angewiesen. An Beispielen aus seiner beruflichen Praxis machte er klar: „Energieberater einschalten lohnt sich.“

Zum Abschluss des Energietags verlieh die HfWU den Medienpreis des Studiengangs Energie- und Ressourcenmanagement (ERM). Mit der Ausschreibung will die Hochschule Medien, Öffentlichkeit und Unternehmen für nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltigen Konsum sensibilisieren.