Ein neuer Blick nach Europa

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Vertreter aller baden-württembergischer Hochschularten repräsentieren das Bundesland auf der NAFSA in Baltimore.

Vertreter aller baden-württembergischer Hochschularten repräsentieren das Bundesland auf der NAFSA in Baltimore.

- FH-Nürtingen auf internationaler Hochschulkonferenz – Hochschulreformen interessieren auch in USA -
BALTIMORE (üke). Jedes Jahr präsentiert sich das Land Baden- Württemberg als hochqualitativer Hochschulstandort auf der NAFSA Konferenz in den USA. In dieser Woche findet diese Messe zum 56. Mal in Baltimore statt. Auf dem gemeinsamen Stand des Landes präsentiert sich die gesamte baden-württembergische Hochschullandschaft, darunter auch die Hochschule Nürtingen. Die rund 400 Aussteller aus aller Welt präsentieren internationale Studienprogramme, Sprachlehrgänge und Angebote zum Auslandsstudium und Studentenaustausch. Nahezu 6000 Teilnehmer besuchen gleichzeitig Seminare und Symposien. Die NAFSA gilt als eine der größten internationalen Hochschulkonferenzen.

Die Politik spielt auf der NAFSA auch eine Rolle. Wegen der erschwerten Einreisebedingungen kommen weniger Studierende in die USA. Eine Entwicklung die dafür sorgt, dass die Bildungsexperten vor Ort hart mit der Regierung Bush ins Gericht gehen. Nicht nur politisch, auch im Bereich der Wissenschaft und Forschung, pochen die USA auf eine Führungsrolle. Auch offizielle Vertreter, wie die frühere Außenministerin Madelaine Albright, sehen diese Führungsrolle in Gefahr. Die Hochschule Nürtingen will vor allem dafür sorgen, dass die eigenen Austauschprogramme mit amerikanischen Hochschulen nicht ins Stocken geraten. Ein Studienabschnitt in den USA ist für Nürtinger Studierenden nach wie vor attraktiv. Das funktioniert nur, wenn im Gegenzug entsprechend viele amerikanische Studierende nach Nürtingen kommen. Insgesamt gehen mehr US-Studierende ins Ausland als im letzten Jahr, aber vor allem nur für kurze Studienaufenthalte. Mit einem neuen Kurzzeitprogramm kommt die Hochschule Nürtingen diesem Wunsch vieler amerikanischer Studierender entgegen. Gemeinsam mit der schweizer Fachhochschule Olten und der Business School Dünkirchen organisiert die Hochschule ein dreiwöchiges Sommerprogramm, das die Teilnehmer in fünf europäische Länder führt. Dort stehen Seminare und Firmenbesuche auf dem Programm. Managementinstrumente und die Firmenkultur großer europäischer Unternehmen und Dienstleister sollen die Studierenden kennen lernen. Gemeinsam mit den Schweizer Kollegen wird das neue Programm auf der NAFSA vermarktet.
Vor allem werden auf der NAFSA Beziehungen gepflegt. Die Konferenz ist der ideale Ort, um nahezu alle Partner der Hochschule Nürtingen aus den verschiedenen Ländern zu treffen. Neue Programme, die bereits im letzten Jahr oder bei anderen Gelegenheiten entwickelt worden sind, werden entgültig besiegelt. So werden beispielsweise zum ersten Mal Studierende aus Nürtingen im kommenden Herbst einen Studierendenaustausch in Japan an der Kansai Gaidai University beginnen. Und mit einer australischen Universität könnte sich ein Abkommen für Praktikantenstellen für Studierende der Hochschule Nürtingen entwickeln. Die Gespräche darüber laufen noch bis Ende der Woche.
Alle Partner werden darüber informiert, wie die Hochschule Nürtingen ihre Studiengänge auf die neuen, europaweit verbindlichen, Bachelor und Masterabschlüsse umstellt. Diese Entwicklung wird von den amerikanischen Kollgen mit großem Interesse verfolgt. Ganz Europa stellt derzeit auf ein Studiensystem um, das mehr oder weniger dem amerikanischen Modell sehr nahe kommt. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen beschäftigt sich mit dieser europäischen Entwicklung im Hochschulwesen und sorgt für einen neuen Blick nach Europa.