Der vhbw bewertet die hochschulpolitischen Aspekte und Perspektiven des grün-roten Koalitionsvertrages positiv

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Pressemitteilung zur Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer Baden-Württemberg (vhbw) am 20. Mai 2011 in Nürtingen

Der Verband der Hochschullehrer Baden-Württemberg (vhbw) – Dachverband des Verbandes Hochschule und Wissenschaft Baden-Württemberg (vhw) und des Hochschullehrerbundes Baden-Württemberg (hlb) – stellt seine diesjährige Jahrestagung an der Hochschule Nürtingen unter das Thema: „Von der Fachhochschule zur Hochschule für Angewandte Wissenschaften – Ausbau und Differenzierung des Fachhochschulsektors. 

Nach dem Festvortrag des Vizepräsidenten der HRK (Hochschulrektorenkonferenz) und Sprechers der Mitgliedergruppe Fachhochschulen der HRK, Prof. Dr. Micha Teuscher, wird anschließend in Kurzvorträgen und Diskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hochschulen und Politik intensiv das Tagungsthema diskutiert.

Der vhbw sieht im Hinblick auf die hochschulpolitischen Aspekte des Koalitionsvertrages der neuen Landesregierung gute Chancen, insbesondere für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften substantielle Verbesserungen auf den folgenden Gebieten zu erzielen:

 1. Neufassung des Landeshochschulgesetzes

Der vhbw begrüßt ausdrücklich die Absicht der Landesregierung, das Landeshochschulgesetz im Dialog mit allen Beteiligten neu zu fassen. Der vhbw ist bei diesem Vorhaben zu jeglicher konstruktiven Zusammenarbeit bereit und befürwortet explizit die angekündigte Stärkung der demokratischen Strukturen an den Hochschulen.

 2.  Gutes Klima für Forschung und Innovation

Unter diesem Oberbegriff unterstützt der vhbw gerade für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften die nachhaltige Verbesserung der Grundausstattung für angewandte Forschung, den Aufbau eines angemessenen personellen Mittelbaus, die Sicherstellung eines fairen Zugangs für Master-Absolventen aller Hochschularten zur Promotion.

Darüber hinaus fordert der vhbw weiterhin die hinlänglich bekannten und veröffentlichten Schritte zur Reform der W-Besoldung der ProfessorInnen sowie die seit vielen Jahren angemahnte Reduktion des Lehrdeputats, die aufgrund der zunehmenden Aufgaben, die die ProfessorInnen an den Hochschulen übernehmen und übernommen haben, nun umso dringlicher geboten ist.

3. Beste Bedingungen für Studierende an den Hochschulen und den wissenschaftlichen Nachwuchs

Mit dem Ziel einer „schlanken Hochschule“ wendet sich der vhbw mit Nachdruck gegen jegliches Wachstum bei den bürokratischen Prozessen an den Hochschulen, natürlich auch beim Hochschulzugang. Zur Verbesserung der Studierbedingungen tragen nach Einschätzung des vhbw auch die Flexibilisierung der Gesamtstudiendauer von 10-12 Semestern bis zum Master sowie spezifische Angebote für Studienanfänger bei.   

Schließlich unterstützt der vhbw die in Aussicht gestellten Maßnahmen zur Sicherung eines verlässlichen Bildungsaufstiegs.

Der Verband der Hochschullehrer Baden-Württemberg (vhbw) – Dachverband von vhw und hlb – ist mit knapp 1300 Mitgliedern der größte Zusammenschluss von Professorinnen und Professoren an den baden-württembergischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (früher: Fachhochschulen).  Er setzt sich für eine positive Entwicklung dieses Hochschultyps im Interesse aller Hochschulmitglieder sowie der Absolventinnen und Absolventen ein. 

 

Ulm, den 17.05.2011

gez.  Prof. Dr. Volker Reuter

stv. Landesvorsitzender des vhw,  Mitglied des Vorstandes des vhbw