Save the date: 17. avela Fachtagung am 18. Juni 2026

Sunblock City - Wege zur hitzeresilienten Kommune

Sunblock City: Die Avela-Tagung für die Zukunft der überhitzten Städte

In Zeiten des Klimawandels und der stetig steigenden Temperaturen in unseren Städten ist es nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch eine Frage der Gesundheit und des Überlebens, wie wir unsere Städte an die erhöhte Hitzebelastung anpassen und uns vor der intensiven Einstrahlung schützen.
Die Überhitzung unserer Städte hat bereits zu schweren Gesundheitsproblemen und sogar zum Tod von 62.700 Menschen im Jahr 2024 in Europa geführt, wie das Instituto de Salud Global Barcelona (ISGlobal) in der Fachzeitschrift »Nature Medicine« veröffentlichte (www.pharmazeutische-zeitung.de/mehr-als-60000-hitzetote-in-europa-159029/). Es ist daher wichtig, dass wir innovative Lösungen für die Bewältigung der Überhitzung in unseren Städten finden. Die Konferenz "Sunblock City" bringt Experten und Praktiker aus verschiedenen Bereichen zusammen, um über die besten Strategien für die Bewältigung der Überhitzung in unseren Städten zu sprechen.

Nicht nur wir Menschen leiden unter der Hitze, auch viele Baumarten, die lange Zeit von der GALK als geeignete Straßenbäume deutschlandweit empfohlen wurden, sterben ab und fordern zum Umdenken und zukunftsfähigen Planen.

Unsere neue Leiterin der Lehr- und Versuchsgärten der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) Prof. Dr.-Ing. Ursula N
othhelfer berichtet aus ihren Erfahrungen als Leiterin der Planungsabteilung im Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe. Die zunehmenden Hitzetage und tropischen Nächte setzen allen Organismen, so auch den Stadtbäumen enorm zu. In diesem Kontext berichtet sie mit Unterstützung der Projektbeteiligten über erste Schlüsse aus dem aktuelles Forschungsprojekt Urboretum in Kooperation mit verschiedenen Universitäten und Städten entlang der hitzegeplagten Rheinschiene.

Auszug aus dem Tagungsprogramm 2026

Hitzeanpassung am Beispiel der Stadt Karlsruhe
Prof. Dr.-Ing. Ursula Nothhelfer Wissenschaftliche Leiterin der LVG HfWU

Forschungsprojekt Urboretum – für eine grünere Zukunft in der Stadt
Mario Köhler, Gartenbauamt Karlsruhe

Klimaresiliente Projekten in Frankreich
Prof. Henri Bava, Agence Ter, Karlsruhe und Paris (Vortrag auf Deutsch)

Klimawandelanpassung durch Teilentsiegelung: Forschungsergebnisse zur kühlenden Wirkung von grünen Pflasterfugen
M.Sc. Nils Eingrüber, Geographisches Institut der Universität Köln

Hitzeresiliente, insektenfreundliche Ansaaten
Frieder Weigand, naturART Markgröningen

Quanitfizierung von Ökosystem–Leistungen der Stadtbäume
Sven König, Vice President Europe, greeHill Deutschland GmbH, Hannover

Automones Fahren – Chancen und Herausforderungen für die Stadtgestaltung
Prof. Dr. Jan Riel

Institutsleiter Verkehrsplanung und Infrastrukturmanagement, Hochschule Karlsruhe

In den USA gibt es bereits mehr als 1oo.ooo autonome Taxifahrten pro Woche, Hersteller von Elekroautos beabsichtigen bis 2026 ein selbstfahrendes Cybercab für weniger als 30.000 Dollar auf den Markt zu bringen. „We will turn parking lots into parks“, hieß es bei der Vorstellung des Cybercabs.

Hat autonomes Fahren tatsächlich das Potenzial, unsere Straßenräume in attraktive Freiräume zu verwandeln? Welche Chancen und Herausforderungen eröffnet das autonome Fahren für die Mobilität der Zukunft, welche Perspektiven zeigen sich für die Stadtgestaltung? Wie müssen wir uns heute positionieren, um die Mobilitätswandel in die richtige Richtung zu leiten? Diesen Fragen geht Jan Riel in dem Forschungsprojekt AutoRICH nach.  In seinem Vortrag stellt Jan Riel die Ergebnisse der Studie vor und eröffnet einen überraschenden und herausfordernden Blick auf die Mobilität der Zukunft.

https://www.h-ka.de/ivi/projekte/autorich

Zirkuläre Baustoffe und Biomaterialien für die Landschaftsarchitektur
Prof. Dr. Sascha Peters
HAUTE INNOVATION, Zukunftsagentur für Material & Technologie, Berlin

Die Bauindustrie ist für mehr als 50% Prozent der Abfälle verantwortlich, die Herstellung von Baustoffen wie Beton oder Stahl ist mit hohen CO2-Emissionen verbunden. Hinzu kommen lange Transportwege sowohl für die Produktion als auch für die Entsorgung. Um die Wende zum nachhaltigen Bauen zu vollziehen, braucht es in der Freiraumplanung ein Umdenken. Wir müssen zukünftig in Kreisläufen planen, nachwachsende Rohstoffe favorisieren und die CO-Emmisionen auf ein Minimum begrenzen.

Sachsa Peter erfasst mit seiner Agentur HAUTE INNOVATION nachhaltige Material- und Technologieentwicklungen und entwickelt Szenarien und Produktlösungen für die Märkte der Zukunft. In seinem Vortrag stellt er dar, wie wir mit neuen, zirkulären Baustoffen und Biomaterialien den Wandel zu einer „Circular Economy“ vollziehen können.

https://www.haute-innovation.com

Stauden für morgen - ökologisch, ästhetisch, pflegbar
Fine Molz
Die Staudengärtnerei, Rödelsee

Fine Molz gehört zu den führenden deutschen Staudenexpertinnen; sie vereinbart auf einzigartige Art und Weise theoretisches Pflanzenwissen mit fundierter Praxiserfahrung. Wir stehen vor der historischen Herausforderung dem dramatischen Biodiversitätsverlust zu begegnen, dem Klimawandel zu trotzen und gleichzeitig unsere Stadträume ästhetisch wiederzubeleben. Vor dem Hintergrund schrumpfender städtischer Mittel und eines rudimentären Pflanzenwissens in der Bevölkerung gilt es neue Wege in der Staudenverwendung einzuschlagen.

Fine Molz stellt innovative Vegetationskonzepte vor, die einen hohen ökologischen Mehrwert generieren, attraktive, ästhetische Pflanzenbilder entstehen lassen und wirtschaftlich pflegbar sind.

https://www.die-staudengaertnerei.de

Teil 2: The Landscape of tomorrow – international approaches

Constructed Nature - Gebaute und designte Natur in den Niederlanden
Rik de Visser

VISTA landschapsarchitectuur, Amsterdam

Gestaltung und Naturschutz werden in Deutschland häufig als Gegensätze betrachtet, man zelebriert immer noch das romantische Bild der heilen Natur außerhalb der Städte. Die Fokussierung auf den Schutz vorhandener Strukturen hat jedoch den Verlust der biologischen Vielfalt nicht aufhalten können.

In den Niederlanden verfolgt man eine andere Strategie: Neben dem Erhalt wertvoller Landschaftsräume werden neue Biotope baulich geschaffen, Design und Ökologie gehen dabei Hand in Hand. Ein Vordenker des Konzeptes der „Constucted Nature“ ist Riek de Visser mit seinem Büro VISTA landschapsarchitectuur. In einem interdisziplinären Team aus Ökologen, Landschaftsarchitekten, Ingenieuren und Designern entwickelt er ein neues Verständnis von Gestaltung: Bauliche Maßnahmen setzen erste Impulse, natürliche Prozesse komplettieren das Projekt. So entstehen faszinierende Landschaften, die eine völlig neue Freiraumerfahrung eröffnen.

https://vista.nl

 

Die grüne Stadt der Zukunft
Juliette Bailly-Maître
Mutabilis - Paysage & Urbanisme, Paris

Fast unbemerkt von der deutschen Fachöffentlichkeit hat sich in Frankreich ein radikaler Wandel in der Landschaftsarchitektur vollzogen. An die Stelle der klassischen, geometrisch geprägten französischen Gärten sind dynamische Landschaften getreten, die ein Maximum an ökologischem Mehrwert in die Städte transportieren. Ökologischer Städtebau und Landschaftsarchitektur werden als Einheit verstanden, die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen eröffnet eine neue, faszinierende Gestaltungssprache. In Frankreich hat sich eine hochspannende Planungskultur entwickelt, die unserer um Jahre voraus ist.

Kaum ein Name steht mehr für die neue französische Landschaftsarchitektur als das Pariser Büro Mutabilis - Paysage & Urbanisme. Juliette Bailly-Maître, Inhaberin von Mutabilis, beschreibt ihre Version der „Grünen Stadt der Zukunft“ und zeigt, wie sie Parks-, Straßen und Stadträume neu erfindet, indem sie Regenwassermanagement, Biodiversität, innovative Pflanzkonzepte und attraktive Nutzungsangebote mit einer expressiven Formensprache kreativ zusammendenkt.

https://mutabilis-paysage.com

Biotope City – die Stadt als Natur
Prof. Dr. Helga Fassbinder

Biotop City Foundation, Amsterdam. Wien

Helga Fassbinder entwickelte als Gründerin der Foundation Biotope City das Leitbild einer Stadt, die sich durch die intelligente Adaption von Mechanismen der Natur, einem smarten Zusammenspiel von Mensch und Technik sowie von Architektur, Flora und Fauna auszeichnet.

Es soll ein neuer, hochverdichteter Typus von Gartenstadt errichtet werden, der neben positiven Klimaeffekten auch einen sozialen und gesundheitlichen Mehrwert für die Bevölkerung generiert. Im Rahmen der IBA Wien 2022 entstand der Prototyp der Biotope City am Wienerberg. Das Projekt erregt international eine hohe Aufmerksamkeit und wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Helga Fassbender referiert über das Konzept der Biotop City, sie stellt dar, wie die Theorie in die Realität umgesetzt wurde und vor welchen Herausforderungen die grüne-graue Stadtplanung des21. Jahrhunderts steht.

https://biotope-city.net

 

 

Diese Fortbildung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg mit 4,5 Punkten und von der Architektenkammer NRW mit 7 Punkten anerkannt.