Zehn Jahre Immobilienwirtschaft an der HfWU

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Vor zehn Jahren wurde der Studiengang Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) aus der Taufe gehoben. 460 Ehemalige haben den Studiengang inzwischen erfolgreich durchlaufen und sind im Beruf angekommen. Einige von ihnen haben sich erst vor wenigen Tagen auf der Expo Real in München, der größten europäischen Immobilienmesse, getroffen.

 

 NÜRTINGEN (ab) Der Studiengang, der 1998 mit 38 Studierenden seine Vorlesungen in Geislingen aufnahm, hat seine Anfänge als Vertiefungsrichtung im Studiengang Betriebswirtschaftslehre genommen. Innerhalb von zehn Jahren hat der ehemalige Studiengangleiter und heutige Prorektor der HfWU, Prof. Dr. Hansjörg Bach, den Studiengang in der Branche bekannt gemacht. Der „Freundeskreis Immobilienwirtschaft“ wurde vor fünf Jahren gegründet, 57 Mitglieder unterstützen den Studiengang inzwischen  mit jährlich rund 70.000 Euro. Damit werden Lehraufträge, Tagungen, Exkursionen und Forschungsarbeiten an der HfWU gefördert. 

 Nicht zuletzt die „Real Estate Language Akademie“, die insbesondere die internationale Ausrichtung des Studiengangs unterstützt, konnte nur mit Hilfe des Freundeskreises aufgebaut werden. Dass dadurch ein Netzwerk entstanden ist, das den Studierenden nicht nur materiell zugute kommt, gefällt Prorektor Prof. Dr. Hansjörg Bach besonders gut. „Es geht nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sondern auch um die Anerkennung der guten Ausbildung in der Branche, und das ist für unsere Absolventen insbesondere beim Berufseinstieg von Vorteil.“ Neben Kontakten für Praktika und Abschlussarbeiten sind auch die vielen Vorträge und Referate aus der Praxis für die Studierenden von großer Bedeutung.  

Senator E.h. Volker Hardegen vom Freundeskreis ist stolz auf die breite Unterstützerzahl, wobei er sich noch mehr Förderer wünscht. „Wir wollen weiter gedeihen“, sagt er und kündigt an, neben dem Freundeskreis eine zusätzliche „Stiftung Freundeskreis des Studiengangs Immobilienwirtschaft“ und diverse Firmenstiftungen künftig unter das Dach der vor kurzem gegründeten Hochschulstiftung zu stellen.  

Im Sommer sorgte eine von Prof. Dr. Hansjörg Bach mit der SEB Asset Management durchgeführte Studie in der Branche für Aufsehen. Dabei wurden die Immobilienqualität und die Geschäftsbedingungen der 20 größten Städte Deutschlands aus Mietersicht untersucht. Berlin und Nürnberg überzeugten mit den günstigsten Nettomieten, während Dresden Bestnoten für das Immobilienangebot und die Qualität erhielt. Das Besondere an der Studie: Erstmals wurde der deutsche Büroimmobilienmarkt nicht im Hinblick auf die Interessen von Investoren, sondern umfassend aus dem Blickwinkel der Büromieter analysiert.  

Schon viel länger im Blick haben die Geislinger Immobilienprofis die Miet-Nebenkosten.
Die Kosten für Strom, Heizung, Wasser und Müll bezeichnen Fachleute schon längst als „zweite Miete“. Experten aus der Wohnungswirtschaft und der HfWU haben sich damit befasst, Richtwerte zu finden, um die tatsächlichen Nebenkosten von Wohnungen ermitteln zu können und transparent zu machen. Mittlerweile werden drei Millionen Wohnungen mit dem Regelwerk versehen.

 Die „Geislinger Konvention“ sorgt hier für Klarheit. Schätzungen gehen davon aus, dass pro Jahr in Deutschland 40 Milliarden Euro für Nebenkosten anfallen. Die Höhe der Nebenkosten ist inzwischen für Investoren, Unternehmen, Mieter und Eigentümer maßgeblich, ob sie sich für oder gegen ein Objekt entscheiden.  

 Die deutsche Wohnungswirtschaft wird künftig die Geislinger Konvention als betriebswirtschaftliche Methode anwenden. Prof. Dr. Bach spricht von einer „sensationellen Durchdringung“ der Wohnungswirtschaft. Die beteiligten Unternehmen verwenden dafür ein Siegel der „Geislinger Konvention“ als Qualitätsnachweis.

Neben der weiteren Internationalisierung des Studiengangs ist ein Master-Studiengang in Planung, der im Sommersemester 2010 anlaufen soll. Die Ausrichtung der Branche sieht Studiengangleiter Prof. Dr. Thomas Kinateder künftig mehr im Bereich des Property und Asset Managements. Entsprechend will sich auch der Studiengang mit seinem Profil in diese Richtung entwickeln. Die Verzahnung des Studiengangs in den Wirtschaftsraum sieht Kinateder einerseits durch den Freundeskreis gegeben. Andererseits haben viele Geislinger Absolventen in Unternehmen der Region ihre berufliche Heimat gefunden. 

Info:

www.hfwu.de