Vortrag mit Eugen Drewermann in der Reihe "Kunst - Religion - Politik"

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- Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann spricht am 19. Mai in Nürtingen über die therapeutsiche Dimension des Glaubens -

NÜRTINGEN. (hfwu) Eugen Drewermann spricht am 19. Mai in Rahmen der Vortragsreihe „Kunst – Religion – Politik“ in Nürtingen. Für den Theologen und Psychoanlaytiker macht die vorherrschende Theologie die Bibel zu einem Instrument der Entfremdung. Es gehe darum, die heilende Dimension des Glaubens zurückzugewinnen.

Der Theologe, suspendierte Priester und Psychoanalytiker Eugen Drewermann setzt am kommenden Dienstag in Nürtingen die Vortragsreihe „Kunst – Religion – Politik“ fort. Veranstalter der Reihe sind die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), die Hochschule für Kunsttherapie (HKT) und die Hochschulgemeinde.

Nach Ansicht Drewermanns ist die oft beklagte Kirchenkrise in Wahrheit eine Glaubenskrise. Sie hat ihren Grund nicht in einer schwindenden Sehnsucht des Menschen, die sei eher noch gewachsen. Die Krise ergebe sich aus dem Versuch der vorherrschenden Theologie, Gott „objektiv“ zu denken. Dabei würden die mythischen Bilder der Bibel gegen ihren eigentlichen Sinn als historische Tatsachen interpretiert. So müssten sich die Menschen ständig  zwischen verordnetem Aberglauben und freimütigem Unglauben entscheiden. Aus Bildern der Seele mit ihrer heilenden Kraft, würden Dogmen und Entfremdung. Religiös in der Sprache der Kunst zu reden, so ein zentraler Aspekt in Drewermanns Vortrag, bedeute daher nicht weniger als die Rückgewinnung der therapeutischen Dimension des Glaubens (Katholische Kirche St. Johannes, Vendelaustraße 30, Nürtingen, 19 Uhr).