„Vergessen Sie nicht den Bezug zur Praxis“

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- Absolventenverabschiedung mit neuem Bauernpräsidenten -
NÜRTINGEN. (üke) Frischgebackene Diplom-Ingenieure, Absolventen der Volkswirtschaft und Masters of Business Administration wurden an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt am Wochenende in das Berufsleben verabschiedet. Der Festredner, der den Absolventen seine guten Wünsche mit auf den Weg gab, hatte selbst vor einiger Zeit die Nürtinger Hörsaalbank gedrückt: Joachim Rukwied der neue Präsident des Landesbauernverbandes.

Der neue Interessenvertreter über 50 000 landwirtschaftliche Betriebe im Land war Mitte der 80er Jahre Student an der damaligen Fachhochschule Nürtingen und legte dort als Diplom-Ing. (FH) sein Examen ab. Heute ist das anders: Künftig werden Bachelors und Masters of Science und Masters of Business Administration die Studiengänge Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Internationales Management verlassen. Diese Entwicklung im deutschen Hochschulwesen bot eine willkommene Steilvorlage für den Praktiker Rukwied. Die neuen Abschlüsse stellen Universitäten und die bisherigen Fachhochschulen gleich. Bachelor und Master gibt es hier wie dort in Hüller und Fülle, so Ruckwied. Für Rukwied ist dies ein Anlass für klare Worte: „Vergessen Sie nicht den Bezug zur Praxis“. Dem Landesbauernpräsidenten ist wichtig, dass der Praxisbezug auch in Zukunft der feine Unterschied der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt zu den Universitäten bleibt. Gleichzeitig ist und bleibe dies ein gewaltiges Pfund der Nürtinger Absolventen. Dabei begrüßt der ehemalige Nürtinger Student die Bildungsreformen. Die Hochschulen werden seiner Meinung nach Unternehmen in einem Bildungswettbewerb. Davon könnten Unternehmen und Hochschulen gleichermaßen profitieren, wenn sie eng zusammenarbeiten.
Wie dies heute schon geschieht, das zeigte sich auch in einer ganzen Reihe von Preisen, die an die besten Absolventen verliehen wurden. An die beiden besten Absolventen des Studienganges Internationales Management gingen Preise der Metabowerke GmbH an Heiko Dorsch und Estefania Martinelli Tagliatela. Sie wurden beide für ihre herausragenden Masterexamen belohnt.
Ulrich Katz wurde mit dem Preis des Württembergischen Genossenschaftsverbandes geehrt. Er erhielt gleichzeitig den Schulungspreis für den besten Agrarökonomen der BayWa AG. Der Preis der Vereinigten Hagelversicherung ging für dessen Diplomarbeit an Markus Lindauer. Franz-Rudolff Neyses wurde mit dem Preis des Verbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft ebenfalls für seine Diplomarbeit ausgezeichnet.
Der Eugen Ulmer Verlag zeichnet traditionell die beste Diplomarbeit aus dem Fachgebiet Agrarproduktion aus. Dieser Preis ging ebenfalls an Ulrich Katz. Für seine Diplomarbeit erhielt Jan Thudium den Preis des Ehrensenators Josef Martin. Mit dem Preis des Ehrensenators Rainer Haag wurde das soziale Engagement von Thomas Sittig belohnt. Auch aus dem Studiengang Volkswirtschaft wurden Absolventen verabschiedet. Die Preise für die Absolventen werden hier jedoch traditionsgemäß nur am Ende des Wintersemesters verliehen.
G. Schmücker, 18.10.2006