Studium, Fernweh und fremde Länder

Published at |

Wer will nach Japan? Wencke Huber berät ihre Kommilitoninnen, die mit einem Austauschjahr an der Kansai Gaidai University liebäugeln.

- Hochschule veranstaltet internationalen Tag -

 

NÜRTINGEN. (üke) „Ich bin so froh, dass ich mich dazu entschlossen hatte, vor allem, dass ich ein ganzes Jahr dort verbracht habe“. Wencke Huber spricht von ihrem Austauschjahr in Japan. Und wenn Sie davon spricht, bekommt die Studentin der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) glänzende Augen.

 

Wencke Huber studiert an der HfWU in Nürtingen Internationales Finanzmanagement. Allein mit dieser Entscheidung für diesen Studiengang war für sie klar, dass sie ein Jahr ihres Studiums im Ausland verbringen muss. Das Auslandsjahr ist in diesem Studiengang Pflicht. In den anderen Studiengängen entscheiden  sich die Studierenden freiwillig, ob sie einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen wollen. Die Nachfrage wächst  - in allen Studiengängen. Auslandserfahrung  ist auch für Akademiker ein absolutes „Muss“, wenn es darum geht Erfolg im Beruf zu haben. Und leichter und so zielgerichtet für die eigene Zukunft als während des Studiums, sind diese „International Skills“ nicht zu bekommen. Während einer kleinen Messe, dem internationalen Tag,   informierten sich am Montag über 200 Studierende über die Studienmöglichkeiten an einer der rund 50 Partnerhochschulen der HfWU auf allen Kontinenten.

Wencke Huber, die ein Jahr lang an der Kansai Gaidai University in der Nähe von Osaka studierte, war nur eine von vielen „Rückkehrern“,  die die Studierenden aus erster Hand über ihre Erfahrungen informierte. In 25 verschiedenen Präsentationen und an Ständen stellten sich die Partnerhochschulen vor: Entweder durch Studierende, die dort waren oder Studierende von diesen Universitäten, die derzeit in Nürtingen oder in Geislingen studieren. Der Bogen reichte vom nahen Olten in der Schweiz, über das rumänische Klausenburg, Vilnius in Litauen bis zu den weit entfernten Partneruniversitäten in Kalifornien, Australien, Südafrika oder Korea. Von der dortigen Ajou University berichtete Sang-Hyun Han, um seine Heimathochschule den HfWU-Studierenden schmackhaft zu machen. Da hatte es Claudio Agrestini etwas leichter: Er studiert an der Universität Tor Vergata in Rom, was dann doch für die meisten  deutschen Studierenden ein bekannteres Terrain ist.

Allen gemeinsam, den deutschen und internationalen Studierenden, ist, dass sie dem internationalen Virus verfallen sind: Infiziert davon die Chancen zu nutzen, die andere Länder bieten. Aber: Das Studium im Ausland ist mehr, als nur ein Aufenthalt in einem fernen Land. Alle Studierenden der HfWU, die an einer Partnerhochschule studieren, tun dies auf der Grundlage  detaillierter Studienpläne, die sicher stellen, dass alle Studienleistungen aus dem Ausland an der HfWU anerkannt werden. Die Rückkehrer bringen mehr mit als nur Noten: Sie erhalten in der Regel perfekte Sprachkenntnisse, Chancen auf bessere Jobs zuhause in Deutschland, ein völlig neues Selbstbewusstsein, die Fähigkeit in einer neuen Umgebung ihre Ziele zu erreichen und oft das Gefühl, eine zweite Heimat zu besitzen. Von zusätzlichen Arbeits- und Karrieremöglichkeiten ganz zu schweigen: So erging es im letzten Semester einem Nürtinger Studierenden an der California State University in Fresno: Er ist zwar wieder an die HfWU in Nürtingen zurückgekehrt, um sein Studium zu beenden. Lange wird er jedoch nicht hier bleiben: Eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat ihm für die Zeit danach bereits fest eine Anstellung in San Diego versprochen.   

 

Gerhard Schmücker, 07.11.2007