Studierende im Gespräch mit Wirtschaftsbossen

Published at |

- Buchprojekt von Studierenden -

NÜRTINGEN. (hfwu). Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) wollen sich besser mit Wirtschaftsunternehmen vernetzen. Mit dem Projekt Germanys Next Top Manager soll der direkte Kontakt zwischen Studierenden, Unternehmern und Top-Managern hergestellt werden. Die Studierenden sollen dadurch erkennen, was den Erfolg im Berufsleben ausmacht und wie man es ganz an die Unternehmensspitze schaffen kann. Das Projekt wird von HfWU-Rektor Professor Dr. Werner Ziegler, dem Hochschulratsvorsitzenden Jürgen Hilse, dem Jung-Unternehmer Michael T. Wurster und der Studentin Valentina Scharte geleitet.

Auf dem runden Besprechungstisch im Rektorat der Hochschule liegt ein kleines Büchlein mit dem Titel „Wisdom for a Young CEO“. Geschrieben von Douglas Barry, als dieser gerade mal 17 Jahre alt war. Barry war alles andere als ein gewöhnlicher Jugendlicher. Im Alter von zwölf Jahren verfasste er einen Brief, den er an die Vorstandsvorsitzenden sämtlicher Konzerne in Amerika schickte. Er wollte erfahren, wie man zum Vorstandschef (CEO) wird.

Die sonst sehr vielbeschäftigten Manager nahmen sich tatsächlich die Zeit und antworteten Douglas Barry auf seine Fragen. Diese persönlichen Erfahrungen und Ratschläge der CEOs veröffentlichte er dann wenige Jahre später in einem Buch. Nun dient diese Veröffentlichung als Inspiration für das studentische Buchprojekt GERMANYS NEXT TOP MANAGER. „Ich bin davon überzeugt, dass es Studierenden möglich ist, sich mit jeder beliebigen Person zu vernetzen. Sogar mit dem Vorstand eines Konzerns. Es ist lediglich eine Frage der Vorgehensweise.“ Mit diesen Worten beschreibt Michael T. Wurster die Grundidee des Projektes.

„Es muss uns auch darum gehen, das Thema Führung zu entmystifizieren. Führung ist ein Handwerk. Es ist erlernbar. Indem die Studenten mit erfahrenen Managern in Kontakt kommen, werden sie bereits erste Einblicke in den Alltag einer Führungskraft bekommen.“ ergänzt Senator Jürgen Hilse.

Die ersten Zusagen für ein Interview liegen bereits vor. Anders, als in dem von Barry verfassen Buch, geht es bei Germany’s Next Top Manager auch gezielt darum, Unternehmer und Vorstände aus dem deutschen Mittelstand für das Projekt zu gewinnen, denn dieser ist schließlich das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Aufgebaut sind die Interviews immer nach dem gleichen Muster. Dies erlaubt eine systematische Auswertung und führt am Ende im Idealfall zu einem „roten Faden“, der ambitionierten Studenten dabei helfen kann, es bis ganz an die Unternehmensspitze zu schaffen. 

„Indem wir die Fragen standardisieren, können wir die meisten Erkenntnisse aus diesem Projekt gewinnen. Spannend ist nicht, was Manager auf zahlreiche Fragen antworten, sondern was zahlreiche Manager auf die gleichen Fragen hin antworten.“ so Rektor Prof. Dr. Ziegler über den Aufbau der Fragen.

Valentina Scharte, BWL-Studentin, 7. Semester, ist insbesondere von der Idee begeistert, die Karrierelaufbahnen der Vorstandsvorsitzenden zu analysieren: „Wir sehen immer nur das fertige Endprodukt „Top Manager“ – wie diese Leute es allerdings dorthin geschafft haben, bleibt für viele immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.“

Genau dieses Geheimnis versucht das Projekt GERMANYS NEXT TOP MANAGER nun zu lüften. Alle Interviews, die von den Studierenden innerhalb der nächsten Monate geführt werden, sollen anschließend empirisch ausgewertet und als Buch veröffentlicht werden. So soll letztendlich jeder die Chance haben, von den Karrierelaufbahnen und Erfahrungen der CEOs zu profitieren.

Nürtingen, 18.10.2012