Standardwerk für die Branche

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Bild (HfWU/A. Eisele): Konsens auf dem Podium des Immobilienkongresses. Publikationen, vor allem fachlicher Art, wird es in Zukunft fast nur noch digital geben.

- Immobilienkongress der Hochschule – Die Professoren Mändle legen neues Lexikon vor -

GEISLINGEN. (üke) Der Studiengang Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen ist laut jüngster Hochschulbewertungen der beste seiner Art in der Bundesrepublik. Dieser Ruf verpflichtet und seit gestern hat die Hochschule ihn weiter gefestigt: 2000 Seiten, 1800 Stichworte und 300 Autoren, das sind die Rahmendaten des neuen Wohnungs- und Immobilienlexikons, das während des Immobilienkongresses in der Jahnhalle vorgestellt wurde. Die Professoren Dr. Eduard und Dr. Markus Mändle haben das neue Standardwerk für die Branche gemeinsam herausgegeben.

Allein 40 Autoren sind Professoren der HfWU. Für Rektor Professor Dr. Werner Ziegler ist damit klar, dass sich in dem neuen Werk auch die Kompetenz und Expertise der Hochschule wiederspiegelt. Angesichts der vielen Aktivitäten, vor allem Eduard Mändles, wollte Ziegler nicht von einem Lebenswerk sprechen, ein Meisterwerk sei die Publikation allemal. Viele Autoren waren unter den Gästen des Kongresses, der gleichzeitig der Branchentreff der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist. Passend zur Buchvorstellung trug der Kongress in diesem Jahr den Titel „ Immobilienwissen für die Zukunft“. Das bot der Kongress auch durch die Referate reichlich. Professor Dr. Günter Ebert gab einen detailreichen Überblick darüber, wie sich die Immobilienökonomie aus der allgemeinen Betriebswirtschaft entwickelt hatte. Damit brach er auch eine Lanze für die Strategie der Hochschule, am Standort in Geislingen vor allem Spezialstudiengänge anzubieten. Ebert bekannte sich zu der fachlichen Differenzierung, aber der Ausgangspunkt müsse immer die Betriebswirtschaft sein.

Wie dies in der Praxis aussieht zeigte Professor Dr. Andreas Saxinger. In vielen Städten und Gemeinden verfallen Gebäude und machen es den Kommunen sehr schwer, dagegen rechtlich vorzugehen. Allein dies zeigt, dass Immobilienexperten mit solch speziellen Themen umgehen müssen, die rein betriebswirtschaftliche Kenntnisse weit sprengen.  Iris Beuerle, Absolventin der HfWU und heute für den Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen tätig, sieht die Kommunikation als Kernkompetenz für die Zukunft. Bauprojekte wie Stuttgart 21 hätten gezeigt, wie wichtig es sei, die Bevölkerung frühzeitig zu informieren und bei Entscheidungen zu beteiligen. Bei Wohnungsgenossenschaften gehört diese Beteiligung zu den Grundpfeilern des unternehmerischen Selbstverständnisses. In der Praxis werde dies oft vergessen. Tatsächlich liegt darin laut Beuerle aber ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmensformen.  In das gleiche Horn stößt Frank Peter Unterreiner. Für den Immobilienjournalist ist Kommunikation alles, und für die Branche muss dies die Pressearbeit sein. Wer das vernachlässigt werde langfristig scheitern. Jedes Bauprojekt verlangt seiner Meinung nach die frühzeitige Information der Öffentlichkeit. Bleibt diese aus, gibt es Konflikte wie in Stuttgart, findet sie dagegen statt, laufen Projekte erfolgreich, hier sprach Unterreiner das Geislinger Einkaufszentrum Nel Mezzo an.

Kommunikation im digitalen Zeitalter ist vor allem für Verlage eine Herausforderung. Dr. Carsten Thies ist im Haufe-Lexware Verlag auch für die Herausgabe des neuen Lexikons zuständig. Gedrucktes Wissen verliert an Bedeutung. Sein Verlag ist längst als umfassender Dienstleister im Internet aktiv. Auch das neue Lexikon ist als online Ausgabe erhältlich und wird in Zukunft ständig in der Internet Version aktualisiert. Dieser digitalen Form, das zeigte die abschließende Podiumsdiskussion deutlich, gehört die Zukunft. Vor allem jedoch: Auf der Plattform des Verlages etabliert sich die Geislinger Immobilienwirtschaft der HfWU als Wissens- und Denkfabrik für die Branche.  

Nürtingen, 15. November 2011, Gerhard Schmücker