Rekordjahr für Auto-Institut

Published at

Geislingen. (PM) Für das Institut für Automobil-wirtschaft (IFA) an der Hochschule für Wirt-schaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) war das Jahr 2006 ein Rekordjahr. Mit For-schungs- und Projektaufträgen von rund 620.000 Euro wurden die Erwartungen deutlich übertroffen.

„Wir haben im Jahr 2006 hoch interessante praxisorien-tierte Forschungsaufträge erhalten, die uns an die Kapa-zitätsgrenze gebracht haben“, erklärte der wissenschaft-liche Leiter des Institutes Prof. Dr. Willi Diez in einer ersten Bilanz des abgelaufenen Jahres. Die Liste der bearbeiteten Projekte sei lang. So habe man am Institut gemeinsam mit der TU München für den Automobilher-steller Audi ein internetbasiertes mobiles Informations- und Kommunikationssystem entwickelt, das es dem Fah-rer erlaube, gezielt Informationen der unterschiedlichsten Art während des Fahrens abzurufen. Ein Prototyp dieses individualisierten Informationssystems sei bereits im Ein-satz.
In Zusammenarbeit mit der renommierten Wirtschaftprü-fungsgesellschaft KPMG wurde eine umfangreiche Stu-die zum europäischen Nutzfahrzeugmarkt durchgeführt, die bei der Internationalen Automobilausstellung für Nutzfahrzeuge in Hannover auf großes Interesse gesto-ßen sei.
Einen Studienauftrag habe man auch vom Verband der Automobilindustrie (VDA) erhalten. Dabei ging es um die künftigen Potenziale im Bereich von Finanzierung, Lea-sing und Versicherung für Automobilhersteller. Alles in allem sei ein gutes Dutzend Projekte bearbeitet worden – mehr als je zuvor. Erfreulich sei auch, dass zahlreiche Studierende in die Projekte einbezogen werden konnten.
Zugute gekommen sei dem Institut auch der von ihm veranstaltete Tag der Automobilwirtschaft mit Porsche-Chef Dr. Wendelin Wiedeking. Mit mehr als 400 Teil-nehmern sei dies mittlerweile einer der größten automo-bilwirtschaftlichen Kongresse in Deutschland: „Wenn wir ein richtiges Kongresszentrum hätten, könnten wir auch 600 Leute nach Geislingen bringen“, ist sich Professor Diez sicher.
Nach Einschätzung von Diez gilt das Institut in der Bran-che als seriöse und kompetente wissenschaftliche Ein-richtung. Eine weitere Expansion sei daher denkbar. Das größte Problem sei aber die Gewinnung qualifizier-ter Mitarbeiter: „Die Studierenden der Automobilwirt-schaft haben so gute Berufschancen, dass es schwer fällt, gute Absolventen in Geislingen zu halten“, beklagt Professor Diez. Außerdem verhindere das fehlende Promotionsrecht der Fachhochschulen, qualifizierten Absolventen einen zusätzlichen interessanten Abschluss anbieten zu können.

„Wir können Mitarbeiter nur dadurch gewinnen, dass wir ihre Karrierechancen verbessern. Für das Institut ist es daher wichtig, dass ehemalige Mitarbeiter in leitende Positionen bei Automobilherstellern und im Automobil-handel kommen“, erklärt Diez. Erfolge gibt es: So ist ein ehemaliger Mitarbeiter des Institutes gerade erst zum Marketing-Chef bei Porsche befördert worden und ein weiterer ehemaliger Assistent am Institut arbeitet in lei-tender Position seit einem Jahr für BMW in Japan.