"How to apply in USA"

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How to apply in USA

How to apply in USA

- Hilfe für FH Studierende, in Amerika einen Job zu finden -
NÜRTINGEN. (üke). Was haben Marc Aghili, Olaf Piper und Beate Neher gemeinsam? Alle drei sind Absolventen der Fachhochschule Nürtingen und arbeiten in den USA. Wer den Fuß in die amerikanische Arbeitswelt bekommen will, der muss sich mit den Feinheiten der Bewerbung auskennen: "Application procedure" nennt sich das. Aus erster Hand gab John Oetzel an der Fachhochschule Einblick in das amerikanische Job-Rekrutierungssystem. Dr. Oetzel ist Professor an der University of New Mexico in Albuquerque und ein Kenner des US-Personalwesens. Er lehrt am Department of Speach Communication seiner Universität.

Verbale Kommunikation ist das Spezialgebiet von Dr. Oetzel, und als Experte in diesem Gebiet war er zu Gast in der Vorlesung "International Business & Management" von Dr. Richard Wilcox. Die Veranstaltung war gut besucht, allerdings drängte sich schnell die Frage auf, wie es mit der internationalen Orientierung der Studierenden aussieht: Auf die Frage, wer denn außerhalb Deutschlands einen Job anstrebe, ging nur ein Arm hoch. Kaum hatte Dr.Oetzel seinen Vortrag beendet, hagelte es Fragen. Offensichtlich planen doch mehr Studierende eine Karriere im Ausland, als dies anfangs den Anschein hatte. Die Veranstaltung stand den Studierenden aller Fachbereiche offen und richtete sich auch an die Studierenden der Fachhochschule für Kunsttherapie.
Die Aussichten auf einen Job in Übersee sind nicht schlecht. Auch wenn die Konjunktur in den USA leichte Dellen abbekommen hat, fast konstante 4,5% Arbeitslosigkeit sind ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. 70% der US-Jobs sind in den Breichen Dienstleistungen und High-Tech verfügbar. "Wer in den Bereichen IT, Public Relations, Biotechnologie, Beratungswesen oder Marketing einen Job sucht, wird schnell fündig", so Oetzel. Dies gilt auch für qualifizierte Ausländer, die allerdings prüfen müssen, ob die amerikanischen Firmen ausländische Bewerber in Betracht ziehen. Ist dies so, werden in der Regel auch die aufwändigen Anreisekosten übernommen.
Das A und O auch für deutsche Bewerber ist das Vorstellungsgespräch. Und hier kommt die amerikanische Corporate Culture ins Spiel. Die Frage, ob jemand zum Unternehmen passt, ist für die Arbeitgeber oft wichtiger, als die Qualifikation für eine bestimmte Aufgabe. Trotzdem sind nur Fragen erlaubt, die sich mit der Qualifikation befassen. Alles Persönliche ist tabu. Das heißt Fragen nach dem Alter, der Nationalität und dem Gesundheitszustand sind amerikanischen Firmen nicht erlaubt. Auch ein Foto der Aspiranten hat in einer Bewerbung nichts zu suchen. Aber auch die deutschen Bewerber können sich nicht alles herausnehmen. Grundsätzlich redet man anfangs nicht über Geld. Wer im ersten Gespräch nach dem Verdienst fragt kickt sich aus dem Rennen. Was zählt ist, was man selbst dem Unternehmen geben kann. Wer die Hürde des Interviews schafft, der kann sich allerdings der Aufmerksamkeit seines Arbeitgebers sicher sein: Amerikanische Unternehmen tun einiges, um gute Mitarbeiter zu halten. Auf der anderen Seite gehört ständiger Jobwechsel zum Alltag, da es schwierig ist einen attraktiven Job mit guten Leistungen zu bekommen.