Neu an der Hochschule: Prof. Dirk Stendel

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Prof. Dirk Stendel

NÜRTINGEN. (hfwu) Seit dem Start des Sommersemesters verstärkt Dirk Stendel das Professoren-Team im Studiengang Landschaftsarchitektur an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen. Stendel ist Experte für die dreidimensionale Darstellung von Plänen in der Landschaftsarchitektur. An der Technischen Universität Berlin hat er ein weltweit einzigartiges Verfahren entwickelt, das ohne technische Hilfsmittel beim Betrachter dreidimensionale Bilder mit echtem Tiefeneindruck erzeugt.

Damit im Kino Avatare in 3D durch den Raum schwirren braucht man eine spezielle Brille. Ähnliche räumliche Eindrücke erzeugt Dirk Stendel bei der papiergebundenen Darstellung von Plänen in der Landschaftsarchitektur. Allerdings ganz ohne technische Hilfsmittel beim Betrachter. „Die visuelle Kommunikation nimmt einen immer wichtigeren Teil der Arbeit als Landschaftsarchitekt ein“, sagt der zum Sommersemester neu an die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen berufene Professor. Auf die stereoskopische und autosteroskopische, umgangssprachlich meist als „3D“ bezeichnete Darstellung, und die entsprechende Entwicklung von Programmsequenzen hat sich Stendel schon während seines Studiums der Landschaftsplanung an der TU Berlin spezialisiert. „Wie man mit einfachen aber prägnanten Mitteln möglichst viel verständlich machen kann, ist die spannende Frage der Darstellung und Visualisierung und führt fast zwangsläufig hin zu 3D“, beschreibt der 34-Jährige die Faszination seines Fachgebiets. Eine spannende Herausforderung sei zudem, Inhalt und Darstellung eines Entwurfs in eine sichtbare Einheit zu bringen.

In seiner Doktorarbeit entwickelt Stendel das Verfahren zur 3D-Darstellung ohne spezielle technische Hilfsmittel für die Augen am Beispiel von Präsentationen in der Landschaftsarchitektur weiter. Das von ihm erfundene Verfahren ist als weltweites Patent angemeldet und basiert auf der unter dem Begriff „Wackelbilder“ bekannten Technik der Linsenrasterverfahren. Vor einem Plan oder Bildschirm angebrachte Linsen separieren das Licht zum Betrachter hin so, dass beispielsweise ein 3D-Effekt sichtbar wird. Das dazu benötigte Grundlagenbild muss entsprechend aufbereitet sein, um nach der Lichtablenkung ein wahrnehmbares 3D-Raumbild für den Betrachter wiedergeben zu können. Eine neue und von Stendel entwickelte Methode dazu ist die VLR-Methode (Virtual Lenticular Rendering Method) mit deren Hilfe qualitativ hochwertige 3D-Bilder entstehen können.

Mit seinen beruflichen Stationen vor dem Wechsel an die HfWU verbindet Stendel Wissenschaft und Praxis: An der TU Berlin hat er unterrichtet sowie verschiedene Forschungsprojekte betreut und geleitet. Als 3D-Visualisierer von Landschaftsarchitektur war er bei einem Züricher Landschaftsarchitektenbüro, sowie langjährig beruflich selbständig tätig. Jetzt freut er sich auf die wieder verstärkte Zusammenarbeit mit Studenten.