Mobilitätskultur im Blick

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- Land fördert „Reallabore“, darunter das zivilgesell-schaftliche Mobilitätskultur-Projekt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) -

NÜRTINGEN. (hfwu). Die in Baden-Württemberg entwickelten Reallabore sind ein gemeinsames Experimentierfeld von Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Im Mittelpunk steht die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für den Klimaschutz. Das Land fördert das Erfolgsmodell weiterhin mit sechs Millionen Euro. Zu den insgesamt fünf geförderten Reallaboren gehört das der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Es nimmt die zivilgesellschaftliche Mobilitätskultur in den Blick.

Das von der HfWU koordinierte Reallabor hat den Titel „Nachhaltige Mobilität durch Sharing im Quartier“ (MobiQ). Mobilität ist die Voraussetzung dafür, dass Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren. Sie unterliegt heute jedoch einem tiefgreifenden Transformationsprozess. MobiQ nimmt diesen Prozess zum Anlass, sich der Herausforderung zu stellen, dass für dauerhafte Nachhaltigkeitseffekte im Verkehr nicht allein technologische und wirtschaftliche Transformationen erforderlich sind, sondern gleichermaßen soziale Innovationen einer zivilgesellschaftlichen Mobilitätskultur. Das Projekt adressiert die anstehenden sozialen und ökologischen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, wie unterschiedliche Mobilitätsformen genutzt werden. „Aus Sicht der Auswahlkommission hat die HfWU Nürtingen einen insgesamt ausgezeichneten, umfassenden und problemadäquaten Antrag vorgelegt und entsprechend erläutert,“ so die Gutachter*innen zu MobiQ. Das Landeswissenschaftsministerium fördert das Projekt mit insgesamt knapp 1,1 Millionen Euro. Entstanden ist es an der HfWU im Rahmen des Masterstudiengangs Sustainable Moblities unter Leitung von Prof. Dr. Sven Kesselring.

„Klimagerechte Mobilität und Stadtentwicklung oder der schonende Verbrauch von Ressourcen sind von größter Relevanz für unsere Gesellschaft“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Bezug auf die jetzt fortgeführte Förderung der Reallabore. Als baden-württembergisches Erfolgsmodell könnten sie hier einen wichtigen Beitrag leisten. „Unser Ziel ist es, die Kooperation und den Austausch von Hochschulen mit Partnern aus lokaler Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zu stärken. Gemeinsam und unter wissenschaftlichem Blinkwinkel sollen sie umsetzbare Lösungen erarbeiten, um Klimaneutralität voranzubringen“, so die Ministerin in Stuttgart. Mit der Förderung von fünf „Reallaboren Klima“ führt das Wissenschaftsministerium die Förderung mit insgesamt sechs Millionen Euro über eine erstmalige Laufzeit von drei Jahren fort.

Gefördert werden neben der HfWU das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule Reutlingen, die Universität Stuttgart und die Universität Ulm. Die Reallabore werden vom Wissenschaftsministerium seit 2015 unterstützt. Bis 2020 wurden 14 Reallabore mit dem Fokus Wissenschaft für Nachhaltigkeit und eine umfangreiche Begleitforschung in zwei Förderlinien – „Reallabore - BaWü-Labs“ und „Reallabor Stadt“ – mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert.

www.reallabore-bw.de