Hochschule und Burkhardt Fruchtsäfte starten Zusammenarbeit

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Nürtinger Studierende untersuchen Streuobstwiesen - ein „bedrohtes Kulturerbe“
NÜRTINGEN. (ab) Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) werden im Rahmen eines Projekts „Streuobstwiesen – Kulturlandschaft mit Zukunft?“ auch die Streuobst-Schutzprogramme des Laichinger Saftproduzenten Burkhardt untersuchen. Diese so genannte Private Public Partnership zwischen der HfWU und dem Safthersteller sowie das studentische Projekt wurden am Donnerstag auf dem Hofgut Tachenhausen der Hochschule vorgestellt.

„Die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen Burkhardt und der Hochschule wird nun mit Leben erfüllt“, erklärte Professor Dr. Christian Küpfer von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Der Professor hat für die Studierenden der Studiengänge Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung das Schwerpunktprojekt „Streuobstwiesen – Kulturlandschaft mit Zukunft?“ zusammengestellt. Er halte die Streuobstwiesen für ein „bedrohtes Kulturerbe“, sagte der Professor. Die Untersuchungen seien daher sehr wichtig.
„Das ist ganz im Sinne der Firma Burkhardt Fruchtsäfte“, sagte Firmenchef Dieter Burkhardt. Das Unternehmen von der Laichinger Alb hat ein eigenes Förderprogramm für Streuobstwiesen aufgelegt und produziert Bio-Apfelsaft aus zertifiziertem Streuobst, der vor kurzem von der Deutschen Lebensmittelgesellschaft (DLG) prämiert wurde. „Wir brauchen auch in Zukunft das Streuobst, um ausgezeichnete Säfte produzieren zu können“, sagte Dieter Burkhardt.
Das Projekt und die Untersuchungen der Streuobstwiesen dauern zwei Semester. Die Studierenden werden zunächst in verschiedenen Gemeinden eine Fragebogenaktion zum Zustand und zur Zukunft der örtlichen Streuobstwiesen durchführen. Anschließend wählen sie Gemeinden aus, die besonders kartiert und bewertet werden. „Wie sehen die Obstwiesen im Jahr 2020 aus? Das wird die Frage sein“, erklärte Küpfer. Die Studierenden untersuchen aber auch soziale und ökonomische Punkte wie die derzeitige Marktsituation für Streuobstprodukte oder welchen Einfluss die Bio-Zertifizierung auf Ökologie und Ökonomie hat. „Das interessiert natürlich besonders unser Unternehmen“, betonte Firmenchef Dieter Burkhardt, der die Hochschule unter anderem mit Fachwissen, Praktikumsplätzen und Säften unterstützt.
„Das Projekt wurde jetzt mit dem Sommersemester gestartet“, informierte Rektor Professor Klaus Fischer und lobte die Initiative der Professoren und des Unternehmers, die den Studierenden ein sehr interessantes, vielfältiges Projekt beschert hätten. „Wir hoffen, die wissenschaftlichen Untersuchungen helfen, die Streuobstwiesen zu erhalten“, sagte Fischer bei dem Informationsgespräch, das mit einem Rundgang durch die Streuobstwiesen am Hofgut Tachenhausen und einem Vesper und Most aus Streuobstwiesenäpfeln endete. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen werden Unternehmer und Hochschule im September der Öffentlichkeit präsentieren.
Info: Die Firma Burkhardt Fruchtsäfte in Machtolsheim bei Laichingen beschäftigt rund 40 Mitarbeiter und stellt heute pro Jahr rund 20 Millionen Liter hochwertige, vielfach ausgezeichnete Fruchtsäfte, Fruchtmixgetränke und Nektare her, die in rund 25 Millionen Flaschen im Umkreis von 250 Kilometern um Laichingen und Machtolsheim an den Getränkefachhandel, gute Lebensmittelgeschäfte und an die gehobene Gastronomie ausgeliefert werden. Das 1919 gegründete Unternehmen wird heute in der dritten Generation von Dieter Burkhardt geführt.

Andreas Bulling, 26. April 2007