Hochschule/ Umwelttag mit Preisverleihung

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Studiengangleiter Professor. Dr. Hanns-Karl Hauffe (links) mit der Preisträgerin Annika Wagner und Prorektor Prof. Dr. Willfried Nobel.

Umweltprüfverfahren im Mittelpunkt

NÜRTINGEN (ab). Traditionell im Dezember veranstaltet der Masterstudiengang Umweltschutz der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) seinen Umwelttag. Die Veranstaltung gab einen Überblick über verschiedene Umweltprüfverfahren, da sich infolge der Umsetzung verschiedener europäischer Richtlinien die Vorgaben für die räumliche und betriebliche Planung in den vergangenen Jahren ständig weiterentwickelt hat.

Prorektor Professor Dr. Willfried Nobel eröffnete die Veranstaltung  und wies die 75 Teilnehmern darauf hin, dass es dem Rektorat ein besonderes Anliegen ist, die enge Verzahnung der beiden Profilbereiche der HfWU „Wirtschaft und Umwelt“  zu fördern. Vor den Vorträgen zu den Umweltprüfverfahren wurde der Umweltpreis des Masterstudiengangs Umweltschutz verliehen. Der von Beton Marketing Süd zur Verfügung gestellte Preis ging an Frau Annika Wagner, die in ihrer Masterarbeit eine Zwischenbilanz der  Fachbeiträge aus dem Zeitraum 1995-2005 zum  Umweltatlas Nürtingen erstellt und die GIS-basierte  Aufarbeitung der Fachdaten vorbereitet hat. Dieser Umweltatlas soll künftig die umweltrelevanten Daten für Nürtingen zusammenführen und ist für jeden über das Internet einsehbar.

Professor Dr. Hans-Peter Michler von der Fachhochschule Trier (Umwelt-Campus Birkenfeld) referierte über „Umweltprüfverfahren – Rechtliche Vorgaben und Anwendungsgebiete." In seinem dicht gedrängten Vortrag erläuterte er Entwicklungsgeschichte und Struktur der Umweltprüfverfahren bezogen auf einzelne Vorhaben sowie auf die räumliche Planung.

Prof. Dr. Christian Küpfer von der HfWU erläuterte im Anschluss die Anwendung der in Deutschland gut entwickelten Eingriffs-Ausgleichs-Regelung anhand von Beispielen. In nächster Zeit stehen hier die Beratungen zu einer Verfahrensregelung zum so genannten Ökokonto an.

Dass sich die Hochschule als Institution auch den Herausforderungen des Umweltmanagements und der Umweltbetriebsprüfung stellt, wurde von Prof. Dr.  Hans-Karl Hauffe und Dipl.-Ing. (FH) Jasmin Welskop in ihrem Beitrag über das Projekt „Ökoprofit" gezeigt. Zusammen mit elf Betrieben im Landkreis wurden die Umweltbereiche Energie, Wasser und Abfall an der Hochschule analysiert und Maßnahmen zur Verbesserung im Sinne einer Kostenreduzierung vorgestellt. Das Projekt ist als Vorstufe zur Zertifizierung nach EMAS beziehungsweise EU-Öko-Audit einzustufen.  Abschließend stellte Professor Dr. Willfried Nobel anhand der von Preisträgerin Annika Wagner ausgearbeiteten Kartenunterlagen den Umweltatlas Nürtingen vor. Dieser kann in Zukunft zum Beispiel als Instrument bei der Umweltprüfung der Siedlungsentwicklung von Nürtingen genutzt werden.

Der Masterstudiengang Umweltschutz wird seit 1989 als  Kooperationsmodell der HfWU mit den Hochschulen  Esslingen,  Reutlingen und Stuttgart angeboten. Zum zweijährigen Studium werden Absolventen von ingenieur-, natur- oder betriebswirtschaftlichen Studiengängen zugelassen. Der Abschluss qualifiziert für  ein  breites Aufgabenspektrum im betrieblichen und behördlichen Umweltschutz. Der Umwelttag wird vom Hochschulbund Nürtingen-Geislingen sowie vom Förderverein Nürtinger Apfelsaft unterstützt.