HfWU und Biosphärengebiet gehören zusammen

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Foto (HfWU/üke): Volles Haus beim Naturschutztag. Für die HfWU Studierenden ist die Veranstaltung ein Pflichttermin. Zum siebten Mal waren sie zu Gast in Schopfloch.

- Hochschule veranstaltet Naturschutztag in Schopfloch -

NÜRTINGEN. (hfwu) Der Prorektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt will mehr Präsenz der HfWU im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. „Mir ist die enge Verzahnung der HfWU insgesamt und dem Biosphärengebiet besonders wichtig“. Der ideale Partner dafür ist für Professor Dr. Willfried Nobel das Naturschutzzentrum Schopfloch. Jedes Jahr veranstaltet dort die Hochschule ihren Naturschutztag. Nobel selbst ist Mitglied im Stiftungsbeirat des Zentrums.

Studentische Abschlussarbeiten, Projekte und Forschung bilden für Nobel den Dreiklang, der die enge Verbindung zum Naturschutzzentrum garantieren soll. Und für die gewünschte Präsenz formuliert Nobel ebenfalls genaue Vorstellungen: „Wir haben bereits ein Gebäude im Alten Lager in Münsingen angemietet. Ich möchte, dass die Hochschule daraus eine Lehr- und Forschungsstation für nachhaltige Entwicklung macht“. Rüdiger Jooß, der Forschungsreferent des Biosphärengebietes, ist die Zusammenarbeit mit der Hochschule beim Erhalt der einmaligen Kulturlandschaft auf der Alb mehr als recht. Wohl kein anderes der 580 Biosphärengebiete in Deutschland hat eine Hochschule als Partner, deren fachliches Profil sich so ideal mit der eigenen Arbeit deckt.

Nina Roth und Dr. Markus Röhl vom Institut für Landschaft und Umwelt an der HfWU zeigten mit ihren Vorträgen, welche Rolle die regionale Kulturlandschaft in der Forschungsarbeit der Hochschule spielt. Die Streuobstwiesen   nicht nur prägend für das Landschaftsbild am Albrand, sondern sind ein eigener vielfältiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. So entwickelten Forscher der HfWU ein Leitbild für die Schutzgebiete im Albvorland. Darin findet sich eine exakte Bestandsaufnahme darüber, welche Vogelarten sich in den Streuobstwiesen ansiedeln und wie sich diese Bestände ändern. In einem zweiten Schritt lassen sich daraus Empfehlungen entwickeln, wie die Pflege von Streuobstwiesen im Idealfall aussehen sollte, um den Bestand der verschiedenen Vogelarten in einem gesunden Verhältnis zueinander zu sichern.

Keinen Hehl machte Röhl daraus, dass die traditionellen Streuobstwiesen gemessen an der Realität moderner Landwirtschaft schlicht unproduktiv sind. „Die kleinteiligen Strukturen sind gut für Natur und Tierschutz aber schlecht für eine profitable Landwirtschaft“. Auch wenn Obst, Most und Säfte als regionale Produkte populär sind, Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis zueinander. Laut Röhl gibt es Alternativen: So plädiert der HfWU-Mitarbeiter dafür, auf Streuobstwiesen vermehrt Werthölzer zu produzieren.

Für die Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum steht auch der Direktor des Institutszentrums für Angewandte Forschung der HfWU, Professor Dr. Konrad Reidl. Für seine Studierenden des Studienganges Landschaftsplanung ist der Naturschutztag ein Pflichttermin, vor allem die anschließende Exkursion. Es sei wichtig für die Studierenden, dass sie sich wertvolle Informationen vor Ort abholten und nicht nur aus dem Hörsaal.

Nürtingen, 25.06.2012

Gerhard Schmücker