HfWU auf der Deutschlandpromenade in China

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- Hochschule veranstaltet Symposium in Nanjing - Neue Partnerhochschule -

 

NANJING. (üke) Großer Auftrieb in China: Am heutigen Freitag eröffnete der baden-württembergische Wirtschaftsminister ein zweitägiges Symposium der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) in China. In der ehemaligen Kaiserstadt Nanjing führt die HfWU die Fachveranstaltung an der dortigen Southeast University durch. Das Symposium ist ein Teil des Projektes „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung“. Über insgesamt drei Jahre, über die Olympiade hinweg, finden in China Deutschland-Veranstaltungen statt, die von Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft getragen werden.

Sechs Professoren der HfWU aus Nürtingen und Geislingen bestreiten seit gestern das Symposium. Das Thema „Städte in Bewegung“ wird dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt: Dr. Alfred Ruther Mehlis referiert über die nachhaltige Stadtentwicklung. Dr. Dieter Rebitzer kümmert sich um Fragen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Dr. Hans-Karl Hauffe stellt ein Biogasprojekt aus der Region Stuttgart vor an dem auch chinesische Studierende beteiligt waren. Welche Rolle der Bankensektor für die sich gerade entwickelnde Mittelschicht spielen kann, ist das Thema von Dr. Dr. Dietmar Ernst. Dr. Willi Diez beschreibt die Rolle der regionalen Wirtschaft für die deutsche Automobilindustrie und Dr. Richard Wilcox behandelt Herausforderungen an das interkulturelle Projektmanagement. Allen Themen ist gemeinsam, dass der gesellschaftliche und wirtschaftliche Mittelsstand aus der regionalen Perspektive behandelt wird. Deshalb ist auch die Nürtinger Firma METABO mit einem Beitrag auf dem Symposium der ‚Hochschule vertreten. Die Provinz Jiangsu, deren Hauptstadt Nanjing ist, entwickelt sich derzeit in China am schnellsten. Die chinesischen Gastgeber haben daher ein großes Interesse daran, typische Merkmale kennen zu lernen, die die Region Stuttgart ähnlich erfolgreich machten.

Nicht nur das Symposium „Städte in Bewegung“ steht auf der Tagesordnung des Besuches. Seit Mai dieses Jahres ist die Southeast University die neue Partnerhochschule der HfWU Nürtingen-Geislingen. Beide Seiten planen Studierende und Dozenten auszutauschen. In einer Veranstaltung am Mittwoch waren rund 150 chinesische Studierende zu Gast bei einer Präsentation, bei der sie umfassend über das Austauschprogramm mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt informiert wurden. Die Veranstaltung ist zusammen mit dem heutigen Symposium ein ideales Forum, um das Profil „Wirtschaft und Umwelt“ der Hochschule darzustellen. Geplant sind nun in Zukunft neben dem Studierendenaustausch auch gemeinsame Projekte und Workshops in den planerischen Studiengängen. Das Symposium wird finanziell von bw-i, der Marketingagentur des Landes Baden-Württemberg, unterstützt.

In seiner Eröffnungsrede lobte Minister Pfister das Symposium der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, die die Erfahrung der baden-württembergischen Regional- und Wirtschaftsentwicklung aus verschiedenen Blickwinkeln einbringe. „Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen steht hier für einen integrativen Ansatz. Wirtschaft und Umwelt sind kein Gegensatz. Diese Synergie verkörpert die Hochschule in ihrem Namen“. Seit 20 Jahren existiert die Zusammenarbeit zwischen der Provinz Jiangsu und Baden-Württemberg. Die neue Hochschulpartnerschaft zwischen der HfWU und der Southeast University passt in diese Tradition.

Die Deutschland-Kampagne in China unter dem Titel  „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung“. Steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und Staatspräsident Hu Jintao. Über einen längeren Zeitraum, der über die Olympiade im nächsten Jahr hinweg dauern wird, soll Deutschland China gegenüber als weltoffenes, modernes „Land der Ideen“ präsentiert werden. Bundeskanzlerin Merkel hatte den Veranstaltungsreigen bereits im September während ihres Besuches in Nanjing eröffnet. Hauptorganisator der Aktivitäten in Nanjing ist übrigens der Nürtinger Udo Hoffmann, der seit vielen Jahren in Peking lebt. Wegen des Dalai Lama Besuches in Deutschland wird von der offiziellen Politik die Deutschland Kampagne ignoriert. Das tut dem Erfolg des Ganzen keinen Abbruch. Zu Tausenden strömen die Besucher zu den Veranstaltungen. Davon profitiert auch ein anderer Nürtinger Beitrag: Ein Ensemble aus der Neckarstadt war in Nanjing mit einer Hölderlinaufführung zu Gast.

 

Gerhard Schmücker, 26.10.2007