Doktorhut für HfWU-Studierende

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Foto: HfWU-Rektor Professor Dr. Andreas Frey (links) unterzeichnet mit seinem Kollegen Professor Dr. Martin Butzlaff (rechts), dem Präsidenten der Universität Witten-Herdecke, den Vertrag, der das Doktorandenprogramm mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt regelt.

Promotionsprogramm an der HfWU-Nürtingen-Geislingen- Stärkung für die Forschung -

NÜRTINGEN (hfwu). Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) können künftig in einem eigenen Promotionsprogramm zum Doktortitel gelangen. Dazu arbeitet die Hochschule mit der Universität Witten-Herdecke zusammen.

Seit der sogenannten Bologna-Reform werden an den deutschen Hochschulen und Universitäten dieselben Studienabschlüsse verliehen: Bachelor und Master. Ein Unterschied bleibt bestehen: Masterabsolventen an den Universitäten können direkt eine Promotion anschließen, die zum Doktortitel führt. Dieser Weg ist für Absolventen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, den früheren Fachhochschulen, ungleich schwieriger. Zwar sind die Universitäten verpflichtet, ihre Türen auch diesen Absolventen zu öffnen, wenn Sie ihre akademische Ausbildung mit einem Doktorhut krönen wollen. In der Realität ist dies jedoch schwierig. Vielerorts gibt es Probleme mit der Anerkennung der Studienleistungen. Manche Universitäten verlangen zusätzliche Prüfungen oder haben andere Hürden für die HAW-Absolventen errichtet. So blieb vielen Absolventen der HfWU-Nürtingen- Geislingen nur der Weg an eine ausländische Partneruniversität, um den Doktortitel zu erlangen. Das war häufig einfacher, als den Zugang in ein Promotionskolleg einer deutschen Universität zu bekommen.

Dies wird nun anders: HfWU-Rektor Professor Dr. Andreas Frey ist es gelungen, ein Promotionsabkommen mit der Universität Witten-Herdecke zu schließen. Dort ist geregelt, dass pro Jahr drei besonders qualifizierte Master-Absolventen an der dortigen Fakultät Wirtschaftswissenschaften an einem Promotionsverfahren teilnehmen können. „Den Doktortitel verleiht die Universität, dort läuft auch die Qualitätssicherung und die Erstkorrektur der Dissertationen. Unsere eigenen Professoren übernehmen jedoch die Zweitkorrektur, sind bei der Auswahl der Themen beteiligt und betreuen unsere Studierenden“, so Rektor Frey. Mindestens einmal im Jahr werden die HfWU-Studierenden ein Doktorandenkolloquium in Witten-Herdecke absolvieren.

„Zum ersten Mal“, so Frey, „können wir damit unseren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs in einem institutionalisierten Verfahren mit ausbilden“. Bislang fehlte der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt jeglicher wissenschaftlicher Mittelbau. „Wir konnten keine Angebote machen, um wissenschaftliches Personal für unsere Forschungsarbeit zu gewinnen“. Damit waren die forschenden Professoren an der HfWU auf sich allein gestellt. Rektor Frey, der die Forschung an der HfWU deutlich ausbauen will, sieht nun die Chance, die kommenden Doktoranden in die Forschung miteinzubinden. „Damit erhalten unsere Professoren mehr Freiraum für ihre Forschungsprojekte, die Forschungsarbeit an unserer Hochschule wird attraktiver“.

Nürtingen, den 15.09.2014
Gerhard Schmücker