Digitalisierung pur: MBAler entdecken das unbekannte Unbekannte

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Kaiserpalast in Peking, (® Kurt Maier)

Kaiserpalast in Peking, (® Kurt Maier)

- Masterstudierende der HfWU auf Chinareise -

NÜRTINGEN (hfwu). Seit über zehn Jahren besuchen MBA-Studierende der Programme Management and Finance, Real Estate und Production verschiedene Ziele in China. Für den Leiter der MBA-Programme Professor Dr. Kurt M.Maier ein bekanntes Terrain, sollte man meinen. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders.

Schon bei der Einreise schwappte der Gruppe eine gehörige Portion Digitalisierung entgegen: Ein Computer registriert die Abdrücke aller zehn Finger, Webcams und Kameras beobachten und zeichnen alle Bewegungen und Gesichtsausdrücke auf. Ein traditionell ausgefülltes analoges Einreiseformular in Verbindung mit einem gültigen Reisepass einschließlich eines Visums runden den durchaus freundlichen Prozess der Einreise ab. Auch bei der Zielankunft bietet sich im Vergleich zu den bisherigen Besuchen ein verändertes, aber eher erfreuliches Bild: Scheinbar weniger Hektik in der Innenstadt, der Verkehrslärm ist hörbar gedämpft, das Hupen ist verboten und es gibt spürbar mehr Elektrofahrzeuge aller Art. Auch die Luft fühlt sich deutlich besser an. Geduldig erwarten die Menschen das grüne Signal an den Verkehrsampeln. Auch die HfWU-Studierenden haben sich bald an die Überwachung durch Kameras und die Erfassung persönlicher Daten bei der Bahnfahrt oder dem Besuch öffentlicher Einrichtungen gewöhnt: Willkommen in Shanghai!

Seit über zehn Jahren profitieren MBA-Studierende an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt von der Expertise und dem dichten Netzwerk des Instituts Campus of Finance in China. Die jährlichen MBA Study Tours in die Region der Mega-City Shanghai sind ein Bestandteil der MBA-Programme. Ab Herbst 2019 gilt dies auch für das neue Programm Management and Communication.

Neben Shanghai stehen bei dieser Tour auch noch Suzhou und Peking auf dem Programm. Die Teilnehmer diskutieren mit Vertretern von Partneruniversitäten, Banken, chinesischen und europäischen Unternehmen, Hightech-Parks und politischen Institutionen. Sie können sich vor Ort ein eigenes Bild über das Projekt der Seidenstraße und China 2025, die Ausprägung der Klimapolitik und die Probleme und Lösungsansätze der Energieversorgung in China machen. In geradezu erschreckender Weise bekommen die Studierenden vor Augen geführt, welche deutliche Vormachtstellung die Gastgeber inzwischen auf den Gebieten der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz erreicht haben.

Auch der Gigantismus, die Kultur und die Tradition des fernöstlichen Landes mit über 1.500 Millionen Menschen lässt die MBA Study Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Angefangen vom Bezwingen der Chinesischen Mauer, Besichtigung des Shanghai-Towers, dem zweithöchsten Gebäude der Welt, bis hin zur Bootsfahrt auf dem historischen Kaiserkanal in Suzhou oder Erkundung des Platzes des Himmlischen Friedens und der Verbotenen Stadt in Peking.

Die Studierenden erhalten einerseits ein Gefühl dafür, was es bedeutet, im Rahmen des geplanten Projektes Social Scoring, ständig überwacht und kontrolliert zu werden. Machen aber auch die Erfahrung, dass es möglich ist, Großprojekte wie beispielsweise den Bau einer 1.300 km langen Schnellbahntrasse von Shanghai nach Peking oder die Errichtung von Gebäuden und Türmen oder die Planung und Realisierung ganzer Universitäts-Campus auf der grünen Wiese in überschaubarer Zeit zu realisieren.

„Die Teilnehmer unserer MBA-Programme erweitern durch die Studienreise ihren persönlichen Erfahrungshorizont und lernen, kulturelle, ethische und soziale Unterschiede zu erkennen zu bewerten und auch zu akzeptieren“, meint Claudia Stehr, Direktorin am Institut Campus of Finance. „Auch beim aktiven Risikomanagement von Unternehmen sind es Unknown Unkowns, wie Donald Rumsfeld bereits vor fast 20 Jahren eine spezifische Situation der Unsicherheit bezeichnete. Neben Naturrisiken gibt es gerade bei geopolitischen Einschätzungen unbekannte Unbekannte. Dies sind Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen“, stellt Prof. Dr. Kurt M. Maier, wissenschaftlicher Leiter der MBA-Programme Management and Finance, Real Estate, Production und Communication fest. „Die Manager von morgen stehen vor ganz neue Herausforderungen. Sie müssen geopolitische und klimabedingte Risiken erkennen, analysieren und bewältigen können. Unsere MBA Study Tour leistet dazu einen wertvollen Beitrag.“

Nähere Informationen unter: www.mba-studiengang.de